checkAd

    Marseille Kliniken  1327  0 Kommentare Wachstumsmarkt Seniorenpflege

    Ein Titel, den wir bereits Ende 2003 bei Ausverkaufskursen empfohlen hatten, ist Marseille Kliniken, einer der größten Klinikbetreiber in Deutschland. Damals wiesen dessen Aktien eine sehr stattliche Dividendenrendite von rund 7 % auf, auch heute liegt diese noch bei ca. 3 %. Anleger dürften sich aber vor allem an der herausragenden Kursentwicklung in dieser Zeit erfreut haben. Erst seit kurzem geht es nicht mehr so recht voran – dabei stimmen sowohl die Hintergrunddaten als auch diejenigen der Hamburger Gesellschaft selbst.

    Hintergrund könnte kaum vorteilhafter sein

    Das Durchschnittsalter der Menschen steigt kontinuierlich, der Staat zieht sich aus seiner sozialen Verantwortung mehr und mehr zurück und die vitalen Alten werden zunehmend wohlhabender. Diese Faktoren werden in den kommenden Jahren unbestreitbar zu einer wachsenden Bedeutung der Medizintechnik und artverwandter Branchen führen. Profiteure waren und werden unweigerlich auch die Klinikbetreiber sein. Marseille Kliniken wurde 1984 gegründet und ist seit 1996 börsennotiert. Zuletzt verfügte das Unternehmen über mehr als 8.700 Betten in den Segmenten Pflege, Rehabilitation und Akut-Fachkrankenhäuser.

    Demographische Wachstumstreiber

    Die letzten Geschäftszahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das am. 1.7. begann, zeigten einen leicht auf 52,8 Mio. Euro verbesserten Umsatz. Dieser wurde vor allem im Bereich der Seniorenpflege, aber auch Reha, generiert, was das oben Gesagte untermauert. Das Ergebnis nach DVFA kletterte derweil um 10 % auf 4,0 Mio. Euro, was einem Ergebnis von 0,30 Euro pro Anteilsschein entspricht, nach 0,27 Euro je Aktie vor einem Jahr. Die Bettenkapazitäten wurden planmäßig ausgeweitet, konzernweit um rund 5 %. Auch die Auslastungsquote, einer der wichtigsten Maßstäbe überhaupt, lag bei knapp unter 90 %. Es zeigte sich einmal mehr, warum sich die Altenpflege zunehmend zum Kerngeschäft und „Wachstumstreiber“ entwickelte. Außerdem stellte Marseille eine Ausweitung der Kapazität um weitere 1.000 Betten in Aussicht, die bereits vertraglich vereinbart sei.

    Zahlen nach Plan

    Schon im letzten Geschäftsjahr konnten die Hamburger sehr gut zulegen. Die Erlöse stiegen um 5 % auf 210,4 Mio. Euro, das EBIT fast um 10 % auf 25,8 Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich sogar von 6,3 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro, also mehr als 50 %. Aus dem Ergebnis pro Aktie von 0,75 Euro kann Marseille locker eine Dividende von 40 oder 45 Cent speisen. Eine Erhöhung der Dividende wird vom Kapitalmarkt allmählich gefordert, zumal sich der Kurs seit einiger Zeit nicht mehr aufwärts entwickelt.

    Die Konsolidierungswelle rollt

    Hinzu kommt noch das Konsolidierungspotenzial, das in der Branche steckt. Klinikbetreiber übernehmen lieber kleinere Konkurrenten, weil das günstiger ist als der komplette Neubau von Einrichtungen – und schneller. Beispiele sind nicht nur Rhön-Kliniken und Asklepios. Der britische Finanzinvestor Kingsbridge Capital sucht weiter einen Einstieg in den deutschen Gesundheitsmarkt, wie erst kürzlich kolportiert wurde. Kingsbridge-Chef Mathias Hink ließ wissen, dass man Krankenhäuser der Öffentlichen Hand für unprofitabel hält, während private Anbieter diese zu regelrechten „Profit Centern“ getunt hätten. So hatte Kingsbridge vor nicht langer Zeit über die spezialisierte Beteiligungsfirma Medicis Venture Management für die Hamburger Klinik Eilbek geboten, blitzte aber ab. Marseille Kliniken wäre mit einer Marktkapitalisierung von ca. 180 Mio. Euro kein allzu großer Happen für eine Venture Capital-Gesellschaft.

    Fazit

    Marseille Kliniken ist mit einem 2007er KGV von ca. 14 angemessen bewertet, daher kommt der Kurs seit gut einem halben Jahr nicht mehr voran. Kurspotenzial winkt aber, da sich die Konsolidierungswelle unter den Klinikbetreibern fortsetzt und eventuell auch vor Marseille nicht Halt macht. 40 % der Anteile befinden sich im Streubesitz, der Rest in Händen der Gründerfamilie. Wer weiß, wie die Lage aussieht, „wenn der Preis stimmt“.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 581 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Marseille Kliniken Wachstumsmarkt Seniorenpflege Ein Titel, den wir bereits Ende 2003 bei Ausverkaufskursen empfohlen hatten, ist Marseille Kliniken, einer der größten Klinikbetreiber in Deutschland. Damals wiesen dessen Aktien eine sehr stattliche Dividendenrendite von rund 7 % auf, auch heute …