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    Kromi Logistik / IPO  1292  0 Kommentare Hohe Bewertungsvorstellungen könnten IPO belasten

    Die Hamburger Kromi Logistik wird die erste Gesellschaft sein, die im laufenden Jahr im Prime Standard debütiert, vorausgesetzt, es läuft alles nach Plan. Zum Redaktionsschluss stand die endgültige Bewertung noch nicht fest, doch dem Emissionsprospekt ist zu entnehmen, dass die angestrebte Preisvorstellung durchaus stattlich ist. Wir rechnen angesichts dieser Erwartungshaltung mit Problemen.

    Börsengang

    Die Zeichnungsfrist läuft vom 1. bis zum 6. März, die Notierungsaufnahme im Prime Standard soll am 7. März erfolgen. Von den angebotenen maximal 1,5 Mio. Aktien stammt nur die Hälfte aus einer Kapitalerhöhung, der Rest inklusive der Überzeichnungsreserve (ca. 0,2 Mio. Aktien) aus einer Umplatzierung der Altaktionäre. Interessant ist, dass Kromi die ansonsten nicht in vorderster Reihe stehende Berenberg Bank als Lead Manager mandatiert hat. Für die Hamburger Bank ist es sogar das erste Mandat überhaupt.

    Geschäft

    Kromi Logistik hilft ihren Kunden, Kosten zu sparen. Dazu übernimmt man die nach eigenen Angaben ganzheitliche Versorgung mit Präzisionswerkzeugen, speziell im Bereich Zerspanung. Bei mittelgroßen Betrieben kann die Vorratshaltung an entsprechenden Werkzeugen etc. bis zu einem Viertel teurer sein als eine dezentrale Versorgung durch einen Spezialisten wie Kromi. Kunden benötigen also keine eigenen Werkzeuge mehr, sondern bekommen diese im Bedarfsfall von Kromi. Die aufwendige Vorratshaltung entfällt, ganz zu schweigen von der Kapitalbindung. Das Unternehmen wurde vor knapp sechs Jahren aus der 1964 gegründeten Krollmann & Mittelstädt GmbH ausgegliedert.

    Emission und Ziele

    Mit dem Mittelzufluss aus dem Börsengang (insgesamt 16 bis 21 Mio. Euro aus dem Anteil der Kapitalerhöhung) will Kromi vor allem „wachsen“, so Vorstandschef Schubert. Airbus ist der größte Kunde von Kromi. Hier wollen die Hamburger künftig eventuell die Versorgung auch an ausländischen Produktionsstandorten wahrnehmen. Die Prognosen für das Marktwachstum unterstützen die Kromi-Einschätzung, immerhin werden gegenwärtig nicht einmal 15 % des für Kromi relevanten Bereichs von 1,4 Mrd. Euro durch Tool-Management abgedeckt. Ein weites Feld also, das sich den Branchenführern hierbei auftut.

    Zahlen und Bewertung

    Im letzten Geschäftsjahr erzielte Kromi Umsätze von 30 Mio. Euro und 2 Mio. Euro Nettoergebnis. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. Juni endet, werden zwar erst 33 Mio. Euro in Aussicht gestellt, im Jahr danach aber – mit den Möglichkeiten aus dem Börsengang – ein Wachstum von einem Drittel auf mehr als 40 Mio. Euro. Das Nettoergebnis soll überproportional stark zulegen. Auf Basis unserer Schätzungen ergibt sich ein 2007/08er KGV von 15 bis 21, wenn wir eine Bookbuilding-Spanne von 22 bis 28 Euro zugrunde legen. Wir denken des Weiteren, dass aufgrund der im Prospekt ersichtlichen Interessenüberschneidungen, die sich aus der Beteiligungsstruktur ergeben, ein zusätzlicher Abschlag gewährt werden sollte. Schubert gehören vor dem Börsengang ca. 85 % an Kromi. Ein Teil des Emissionserlöses fließt ihm bzw. seiner Beteiligungsholding zu.

    Fazit

    Die Emission erscheint bis höchstens 24 Euro zeichnenswert, was dem Unternehmen ca. 18 Mio. Euro aus dem Kapitalerhöhungsanteil einbringen würde. Dabei bleibt aber fraglich, ob sich Kromi und die Berenberg Bank mit dieser Bewertung zufrieden geben werden. Zu einem höheren Kurs sollten Anleger keinesfalls zeichnen.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 714 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
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