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     316  0 Kommentare Bei der Chip-Herstellung sieht es düster aus

    Nachdem das vergangene Jahr zu den besten in der rund 50 Jahre alten Geschichte der Halbleiter-Industrie zählte, könnte sich das laufende zu einem der schlechtesten entwickeln. Hiervon sind die Hersteller von Produktionsanlagen besonders betroffen.

    Nach dem letztjährigen Anstieg des Marktvolumens um mehr als 80% erwartet das Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest nun einen Rückgang um 26% bei der Investitionstätigkeit insgesamt auf 47,3 Mrd.$. Die Ausgaben für Chip-Equipment sollen sogar um 30% auf 27,9 Mrd.$ abnehmen.

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    Die Nachfrage nach Chip-Produktionssystemen sei zur Zeit extrem schwach, heißt es in der Studie. „Der Investitionsschwerpunkt verschiebt sich ganz klar, “ sagt Klaus Rinnen, der zuständige Forschungschef bei Gartner. „Im vergangenen Jahr sahen wir schon, dass sich die Aufträge der Chip-Hersteller von der reinen Erweiterungs-Investitionen weg bewegten und zunehmend von der Technologie getrieben wurden. Dieser Trend setzt sich fort und wird das Thema für die nächsten 12 Monate.“

    Die Sparmaßnahmen sind weltweit zu spüren. So war vor kurzem bereits für die japanischen Anbieter von Chip-Anlagen ein Nachfragerückgang um etwa 25% vorausgesagt worden 204916. Die Marktschrumpfung soll im asiatisch-pazifischen Raum mit 33% am stärksten werden. In den beiden Anerikas rechnet Dataquest mit 22%. Was Europa angeht, so taxiert man das negative Wachstum auf vorläufig 17%.

    Die Marktforscher rechnen damit, dass sich die Halbleitermärkte im Jahre 2002 zu erholen beginnen. Die Wiederbelebung der Gesamtwirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle. In der Erholungsphase der Chip-Anbieter ist ihre Investitionspolitik besonders entscheidend. Ein rigider Sparkurs kann zwar kurzfristig entlasten, birgt aber die Gefahr, in einer solch innovativen Branche schnell abgehängt zu werden.

    Dennoch: „Die Investitionen können von den Herstellern kontrolliert werden, die Gesamtwirtschaft nicht, “ sagt Rinnen. „Im Gegensatz zum Angebots-induzierten letzten Einbruch der Chip-Märkte ist der aktuelle von der Nachfrage-Seite ausgelöst worden. Es gibt kein neues heißes Anwendungsfeld, das das Momentum hätte, die Industrie im kommenden Jahr aus dem Sumpf zu ziehen. Also muss die Nachfrage über alle Anwendungsgebiete hinweg zunehmen. Das macht die Lage nicht gerade einfacher.“

    Vom PC-Markt werden kurzfristig keine positiven Impulse erwartet. Die in Computer-Hauptspeichern eingesetzten dynamischen Speicher spiegeln die aktuelle Schwäche des PC-Marktes wider. Für den DRAM-Bereich, den zyklischsten Teil des Chip-Marktes, wird für dieses Jahr ein Einbruch um mehr als 55% vorhergesagt 204303.

    Der Philadelphia-Semiconductor-Index fällt am Montag bisher um 0,5 % auf 591 Punkte.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bei der Chip-Herstellung sieht es düster aus Nachdem das vergangene Jahr zu den besten in der rund 50 Jahre alten Geschichte der Halbleiter-Industrie zählte, könnte sich das laufende zu einem der schlechtesten entwickeln. Hiervon sind die Hersteller von Produktionsanlagen besonders …

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