Smart Investor Weekly 20/2007

Vorsicht bei Edelmetallen! - Seite 2

Was tun?
Was bedeutet das für den Silber bzw. Edelmetall-Anleger (alles hier gesagte gilt in etwa auch für Gold)? Wer physisches Metall hält, für den ergibt sich vor dem Hintergrund eines solchen möglichen Einbruchs keinerlei Handlungszwang. Die Edelmetalle befinden sich in langfristigen Aufwärtstrends, und selbst wenn es zu einem solchen Einbruch, wie oben angedeutet, kommen sollte, so wird doch danach der Aufwärtstrend weitergehen. Wer Derivate hält, könnte Probleme bekommen und sollte gegebenenfalls reagieren. Aktieninvestoren können unserer Ansicht nach investiert bleiben, soweit sie in qualitativ guten Titeln engagiert sind und einen deutlichen Rückgang beim Kurs psychisch aushalten können. Sollte das nicht der Fall sein, könnte man auch einen zeitweisen Ausstieg in Erwägung ziehen, soweit andere Überlegungen, wie z.B. steuerliche, dem nicht entgegenstehen. Langfristig jedenfalls erscheint uns nichts gegen eine Fortsetzung des Bullenmarktes bei den Edelmetallen zu sprechen, dafür spricht alleine schon die Inflation, welche als Phänomen im kommenden Heft besprochen wird. D.h. sollte es zu besagtem Rückgang bei den Edelmetallen kommen, würden wir antizyklisch Positionen in Edelmetallaktien aufbauen.

Musterdepot
Heute Mittag meldete D+S* die Eckdaten der Geschäftsentwicklung für das erste Quartal. Rein organisch steigerte der Telekommunikations- und Outsourcing-Dienstleister seinen Umsatz um 20,8% auf 43,5 Mio. EUR. Leicht überproportional zog das EBIT um 22% auf 5,5 Mio. an. EUR. Bereits im ersten Quartal verbuchte Kosten für die zuletzt bekannt gegebene Heycom-Übernahme waren dafür verantwortlich, dass der Gewinn pro Aktie lediglich marginal von 8 auf 9 Cent verbessert werden konnte. Der eigentliche Umsatz- und Gewinnsprung findet aber erst in der zweiten Jahreshälfte und dann in 2008 statt. Vorstandschef Achim Plate bestätigte die Planung, wonach das EBIT im laufenden Jahr um 75% auf 33 Mio. EUR anwachsen soll. Für 2008 sieht die Kalkulation ein EBIT von rund 50 Mio. EUR vor. Der Gewinn pro Aktie werde dabei von 50 bis 55 Cent in diesem auf 70 bis 75 Cent im nächsten Geschäftsjahr zulegen. Dass der Wert nach den Zahlen leicht schwächer notiert, können wir angesichts der fulminanten Kursentwicklung in den letzten Wochen und Monaten verschmerzen, schließlich handelt es sich hierbei lediglich um vereinzelte Gewinnmitnahmen. Die eigentliche Wachstumsdynamik von D+S wird sich erst in den nächsten Quartalen voll entfalten können, daher wäre es vermutlich falsch, sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt aus dem Wert zu verabschieden.