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    Balda  362  0 Kommentare Rücknahme der Prognose überrascht kaum

    Die Balda-Aktie verliert im frühen Handel deutlich, nachdem der Hersteller von Gehäusekomponenten für Handys seine Ergebnisprognose zum zweiten Mal im laufenden Jahr nach unten korrigiert hat.

    Im Sommer hat das Nemax-50-Mitglied bereits seine Umsatzprognosen von 236 auf 192 Mio. Euro gesenkt 198465. Jetzt werden Jahreserlöse von 163 Mio. Euro erwartet, was lediglich kosmetisch über dem Vorjahreswert liegt.

    Nachdem sich die Analysten gerade auf eine durchschnittliche Schätzung von 0,41 Euro je Aktie eingeschossen haben, halbiert das Unternehmen seine Ergebnisprognose auf 20 Cent. Im abgelaufenen Jahr waren 0,41 Euro Gewinn je Aktie angefallen. Das EBIT-Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll von 23,4 im Vorjahr auf nun 16,8 Mio. Euro zurückgehen.

    Der Handy-Markt tendiere schwächer, als Folge der politischen Großwetterlage gäbe es Kaufzurückhaltung. Der Nachfragerückgang seit September habe die Auftragslage im dritten Quartal beeinträchtigt. Auch die „Dispositionen der Kunden für das vierte Quartal“ seien „bislang verhalten“, heißt es zur Begründung.

    Für 2002 sieht Balda „sehr gute Perspektiven“. Mit 20 Neuentwicklungen bei Handys erwartet der Komponentenhersteller eine Verdoppelung seines Auftragpotenzials. Die Konzentration unter den Herstellern für Handy-Komponenten werde die eigene Position erheblich stärken, teilt das Unternehmen mit. Man sieht sich mit der abgeschlossenen Konsolidierung im Rücken 225815 gut gerüstet.

    Die Analysten der Nord/LB Dr. Martina Noß und Alexander Viets stuften die Balda-Aktie gestern erneut mit einem „Hold“-Rating ein. Sie (ver)schätzten die Umsatzreihe für 2001_2002_2003 auf 194,3_249,5_312,4 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie soll sich in diesem Zeitraum auf 0,40_0,52_0,68 Euro entwickeln. Die Analysten der Independent Research hatten die Aktie am 2. Oktober erneut mit „neutral" beurteilt und den Gewinn je Aktie auf 0,40 für das laufende und 0,57 Euro für das folgende Jahr prognostiziert.

    Auf Basis des aktuellen Kurses von 6,35 Euro ergibt sich ein Börsenwert von 213 Mio. Euro und damit ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,3. Legt man die neue Prognose des Unternehmens zugrunde, ergibt sich ein KGV von fast 32. Als „richtig billig“ kann der Wert auf dem aktuellen Niveau nicht bezeichnet werden. Es steckt nach wie vor eine gehörige Portion China-Fantasie drin.

    Der bisherige Kursverlauf lässt darauf schließen, dass sich die Mehrheit der Anleger nach einer Schrecksekunde nicht sonderlich von der heutigen Zurücknahme der Prognosen überrascht zeigen. Die Kursabschläge fallen im Verhältnis zur halbierten Prognose moderat aus.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Balda Rücknahme der Prognose überrascht kaum Die Balda-Aktie verliert im frühen Handel deutlich, nachdem der Hersteller von Gehäusekomponenten für Handys seine Ergebnisprognose zum zweiten Mal im laufenden Jahr nach unten korrigiert hat. Im Sommer hat das Nemax-50-Mitglied bereits seine …