Die Telekom vor den Zahlen

Mit glockenklarer Stimme trägt der Brite Paul Potts „Nessun dorma“ aus Giacomo Puccinis Oper „Turandot“ in einem neuen Fernsehspot vor, womit die Deutsche Telekom AG die Kundenherzen rühren möchte. Noch interessanter als diese Werbekampagne ist jedoch, auf welchem Weg der 37jährige zu seinem Auftritt gelangt ist. Denn Potts ist kein Opernstar, sondern verdiente seine Gesangsstunden als Regalpacker im Supermarkt und als Handyverkäufer. Bei dem britischen Gegenstück zu „Deutschland sucht den Superstar“ wurde der singende Handyverkäufer schließlich entdeckt.

Umsatz könnte erstmals einbrechen

Für die Telekom dürfte es dringend erforderlich sein, die Verbraucherherzen zurückzugewinnen.
Denn der Bonner Konzern hat derzeit unter anderem mit einer massiven Kundenabwanderung und sinkenden Mobilfunktarifen zu kämpfen. Dies könnte jetzt erstmals auch zu geringeren Umsätzen führen. So soll Presseberichten zufolge der Konzern nur noch mit einem Jahresumsatz von 61 Mrd. Euro für 2008 rechnen, was fast 1,5 Mrd. Euro weniger wären als im Vorjahr.

Damit könnte der Telekommunikationsriese seine Gewinnprognosen nur noch einhalten, wenn der Personalabbau schnell und massiv vorankommen würde. Bereits Ende Juli hatte der Konzern heftige Einschnitte bei der Geschäftskundensparte T-Systems angekündigt, bei der erstmals auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden könnten.

Da die Besitzer der „T-Aktie“ in den vergangenen Jahren nicht von Kursgewinnen verwöhnt wurden, träfe sie eine Ertragsschwäche umso härter. Denn aus dem Gewinn wird die Dividende gezahlt, die bei der Telekom zuletzt vergleichsweise üppig ausgefallen ist.

Dennoch besteht kein Grund zu übertriebener Schwarzmalerei: So könnte der ehemalige Monopolist nach einer Straffung seiner Kostenstrukturen aus der anstehenden Branchenkonsolidierung gestärkt hervorgehen. Näheres zur Geschäftsentwicklung dürfte die Präsentation der Quartalszahlen am Donnerstag (7. August) bringen, die von Börsianern mit großer Spannung erwartet wird.

Anlagemöglichkeiten mit Optionsscheinen und Zertifikaten

Der Wave XXL-Call DB608G vom X-markets Team der Deutschen Bank könnte für risikobereitere Anleger interessant sein, die von steigenden Kursen bei der T-Aktie ausgehen. Der Wave XXL verfügt über einen Hebel von gut drei, wodurch der Wert des Calls etwa dreimal schneller steigt oder fällt als die Telekom-Aktie. Falls der Anteilsschein jedoch die Marke von 8,30 Euro berührt oder unterschreitet, wird der Wave XXL verkauft und zum Restwert ausbezahlt.

Für Anleger, die auf fallende Kurse setzen wollen, könnte der Wave XXL-Put DB71P5 mit einem Hebel von ebenfalls gut drei attraktiv sein. Denn dieser Put legt an Wert zu, wenn die Aktie verliert. Sofern die Aktie die Marke von 13,65 Euro tangiert oder überschreitet, wird das Derivat glattgestellt und der Restwert dem Anleger ausgezahlt.

Dagegen ist das Bonus Zertifikat mit Cap DB3RTV unter Umständen für risikobewusstere Anleger interessant. So verfügt das Zertifikat über einen Risikopuffer von ca. 40% und einer Laufzeit bis zum 18. Dezember 2009. Wenn die T-Aktie bis zu diesem Zeitpunkt die Barriere bei 6,50 Euro weder berührt noch unterschreitet, wird das Zertifikat zum Bonusbetrag von 11,50 Euro zurückbezahlt. Anderenfalls partizipiert der Anleger an der positiven oder negativen Wertentwicklung der Aktie. Daraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von rund 10% jährlich, wobei die Gewinnmöglichkeiten jedoch mit einem Cap bei 1,50 Euro begrenzt sind.

Wertpapiere des Artikels:
Deutsche Telekom WAVE XXL Call
Deutsche Telekom WAVE XXL Put