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    Rohöl  3061  0 Kommentare Größter Tagesverlust seit 1991

    An den Rohstoffmärkten dominierte in der abgelaufenen Börsenwoche wie gewohnt Rohöl das Geschehen. Bis Freitag tendierte der Oktober-Future auf WTI ausgesprochen stark und verteuerte sich von seinem Vorwochenschluss bei 113,94 Dollar auf in der Spitze 122,04 Dollar. Doch, was am Freitag folgte, dürften viele Marktteilnehmer wohl noch nie erlebt haben. Von seiner Eröffnung bei 121,55 Dollar stieg der Future noch kurz auf 121,86 Dollar an, um danach auf ein Intraday-Tief von 114,18 Dollar zu fallen und bei 114,59 Dollar zu schließen. Einen höheren Tagesverlust als 6,59 Dollar gab es zuletzt am 17. Januar 1991. Als Ursache wurde neben dem Rückzug der russischen Truppen aus Georgien auch die Aufwärtstendenz beim Dollar genannt. Des Weiteren verstärkten Stopp-Loss-Verkäufe den Absturz, wobei Händler anmerkten, dass die Umsätze ausgesprochen „dünn“ waren. Der Absturz hatte zur Folge, dass beim Rohöl auf Wochensicht nur noch ein mageres Wochenplus von 0,65 Dollar übrigblieb.

    COT-Report indiziert Patt bei WTI-Rohöl

    Der gestern veröffentlichte COT-Report (Commitments of Traders) wies, basierend auf dem Stand von Dienstag, einen Rückgang des Open Interest (Zahl offener Kontrakte) um drei Prozent auf 1,2 Mio. Kontrakte aus. Beim Vergleich der Entwicklung von Long- und Short-Positionen von Non-Commercials (Spekulanten) und Commercials (Ölbranche) fiel wieder einmal eine gegenläufige Tendenz beider Marktteilnehmer auf. So bauten zum Beipiel die Non-Commercials ihre Long-Positionen um 12.254 auf und reduzierten zugleich ihr Short-Engagement um 8.535 Kontrakte. Damit setzt die Mehrheit dieser Spezies nun wieder auf steigende Ölpreise. Mit 204.335 (Long) zu 192.676 (Short) fiel die Dominanz allerdings relativ gering aus. Bei den Profis aus der Ölbranche war genau das Gegenteil zu beobachten. Sie reduzierten nämlich ihr Long-Exposure um 16.229 Kontrakte und stärkten ihre Short-Position um 5.014 Kontrakte. Durch diesen Switch übertraf die Zahl der Short-Kontrakte (625.635) die Long-Seite (623.370) minimal. Alles in allem kann daher von einer Patt-Situation an den Rohöl-Terminmärkten gesprochen werden. Auf kurze Sicht erscheinen die Chancen gleichverteilt zu sein, ähnlich der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Farben rot und schwarz beim Roulette.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil


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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    Rohöl Größter Tagesverlust seit 1991 An den Rohstoffmärkten dominierte in der abgelaufenen Börsenwoche wie gewohnt Rohöl das Geschehen. Bis Freitag tendierte der Oktober-Future auf WTI ausgesprochen stark und verteuerte sich von seinem Vorwochenschluss bei 113,94 Dollar auf in der …

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