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    Die Vermögens-Kolumne  3297  0 Kommentare Jetzt noch panisch Aktien verkaufen ist falsch

    Die Finanzkrise in den USA hat endgültig die deutschen Anleger erreicht. Angesichts des Auf und Ab der Kurse sind viele Aktienbesitzer stark verunsichert. Unabhängige Vermögensverwalter raten trotzdem zur Besonnenheit.

    Die Optimisten sehen Welt gerettet. Die Kraftakte der Notenbanken, Regierungen und nicht zuletzt der Steuerzahler haben mit Garantien und Verstaatlichungen alles versucht, die Krise in den Griff zu bekommen. Jetzt heißt es abwarten. Was die Märkte daraus machen, ist noch völlig offen. Die Einschätzungen gehen von „Tiefpunkt erreicht” bis „Bärenmarktrallye”. Pessimisten sehen das schlimmste erst noch kommen: den Totalabsturz der Wirtschaft mit anschließender Deflation. Sicher scheint nur, dass die Rezession kommen wird. Wie lange sie dauert und wie tief sie sein wird ist noch nicht absehbar.

    Dennoch ist die Verlockung groß, jetzt schon wieder an den Aktienmärkten einzusteigen. „Rechnet man VW letzte Woche raus, waren wir bei DAX weit unter 4.000”, rechnet Uwe Zimmer, Vorstand der Meridio Vermögensverwaltung in Köln vor. Darunter seien einige Titel gewesen, die zu Unrecht stark gefallen sein. Dennoch sei Vorsicht geboten. „Warten wir mal diese Woche Mittwoch ab. Könnte gut sein, dass die Märkte nach den US Wahlen – unabhängig vom Ausgang - wieder abtauchen werden”, sagt Zimmer.



    „Unser Trendfolgensatz generiert noch keine prozyklischen Kaufsignale”
    Jörg Bohn, Direktor bei der Artus Direct Invest AG



    Auch Jörg Bohn, Direktor bei der Artus Direct Invest AG mit Sitz in Düsseldorf, ist trotz der momentanen Gegenbewegung bei den Aktien vorsichtig. „Eine derartige Krise hat es noch nicht gegeben, Es gibt also keine Erfahrungswerte”, warnt Bohn. Er sieht den Markt vielmehr in einer Bärenrallye. Zu früh also, um groß einzusteigen. „Unser Trendfolgensatz generiert noch keine prozyklischen Kaufsignale”, so Bohn weiter. Er empfiehlt Anlegern Unternehmensanleihen, offene Immobilienfonds, Zertifikate und Anlagen in Emerging Markets noch zu meiden. Sicherer seien Investments in Sichteinlagen bei Grossbanken und Eonia (Euro Overnight Index Average, der offizielle Tagesgeldzinssatz für den Euro)-ETFs und ETFs auf deutsche kurzlaufende Staatsanleihen und Pfandbriefe.
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    Alexander Heintze
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    Diplom-Ökonom Alexander Heintze arbeitet als freier Journalist für Wirtschaftsmagazine wie Euro am Sonntag, Financial Times Deutschland, Capital oder Fonds & Co. Zuvor war er Redakteur beim Wirtschaftsmagazin „€uro“ sowie Ressortleiter „Wirtschaft“ des Magazins „bücher“. Mehr Informationen unter: http://www.heintze-net.de/
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    Verfasst von 2Alexander Heintze
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