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    Die Vermögens-Kolumne  3297  0 Kommentare Jetzt noch panisch Aktien verkaufen ist falsch - Seite 2





    „2009 sollte ein sehr gutes Akteinjahr werden”
    Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG



    Gottfried Urban, Vorstand der Traunsteiner Neue Vermögen AG ist dagegen überzeugt, „2009 sollte ein sehr gutes Akteinjahr werden”. Die Vergangenheit habe gezeigt: Rezessionsjahre sind Kaufjahre. Anleger sollten daher nicht abwarten bis die Wirtschaftsdaten besser werden. Allerdings werde die Volatilität hoch bleiben. Vor allem Valuetitel seien die Gewinner der Krise. Er rät zu einem vorsichtigen Einstieg. „Wendepunkte erwischt man nie ganz genau, dennoch erscheint es gerade jetzt ratsam das Risiko zu erhöhen, sprich in Aktien und Immobilienaktien zu gehen”, so Urban. Da die Kurse in nahezu allen Sektoren nach unten gezogen wurden, bekäme man nun substanziell sehr gesunde Werte zu Ausverkaufspreisen. Das Risiko von weiteren Kursrückschlägen müssen Anleger aber weiterhin in Kauf nehmen. Doch, so Urban, „Wer Aktien nur in einem rosaroten Umfeld kauft, wird nie gute Renditen erzielen”.



    „Wer Aktien nur in einem rosaroten Umfeld kauft, wird nie gute Renditen erzielen”
    Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG




    Gute Renditen gibt es derzeit vor allem bei den Unternehmensanleihen. Die Angst vor Pleiten hat die Kurse zum Teil enorm nach unten gedrückt. „Eigentlich erleben wir einen Megacrash im Unternehmensanleihensektor”, sagt Urban. Das Geld fließe nur noch in vermeintlich sichere Staatsanleihen. Er hält die Schuldpapiere der Firmen für wesentlich interessanter. Die Ausfallerwartungen seien extrem übertrieben. „Ich rechne damit, dass Unternehmensanleihenfonds nach Aktien die beste Performance in 2009 hinlegen werden”, glaubt Urban.

    Bei Zertifikaten sind die Vermögensverwalter nach wie vor skeptisch. Die Branche sei zurecht abgestraft worden, sagt Urban. Die Zahl der „guten” Zertifikate mit einer einfachen Struktur wie Discount und Indexprodukte seien im Markt kaum noch vertreten gewesen. Vielmehr seien sehr komplexe Strukturen verkauft worden, „die jeder Berater nach einer Woche schon wieder nicht mehr erklären konnte, ganz geschweige der Kunde”. Viele Anleger durchschauen erst jetzt das Risiko hinter den Papieren. „Mit schönen Zusätzen wie „Garantie”, „Bonus” oder „Protect” wurde Sicherheit vorgetäuscht, die nicht vorhanden ist. Jetzt gebe es eben die Quittung.

    Für Anleger, die sich von kurzfristigen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lassen, scheinen die nächsten Wochen demnach gute Chancen für einen Wiedereinstieg zu bieten. Zumal der „Medienindikator” ebenfalls gute verheißt. „Je mehr wir über das Thema Rezession in der Presse lesen um so näher sind wir an der Bodenbildung im Aktienmarkt”, erklärt Urban das Phänomen. Für Anleger, die nach wie vor die Sicherheit vorziehen, gibt es zu deutschen Staatsanleihen und Festgeld in Höhe der Einlagensicherungsgrenze derzeit kaum eine Alternative.


    wallstreet:online startet diese Woche mit „Die Vermögens-Kolumne” eine Serie zum Thema private Geldanlage. Jeden Freitag schreibt ein Experten zu aktuellen Ereignissen an den Märkten und welche Auswirkungen das auf Anlagestrategien haben kann.

    Der erste Teil erscheint am Freitag, 7. November 2008:
    Gastautor: Vermögensverwalter Gottfried Urban, Vorstand der Neue Vermögen AG
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    Alexander Heintze
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    Diplom-Ökonom Alexander Heintze arbeitet als freier Journalist für Wirtschaftsmagazine wie Euro am Sonntag, Financial Times Deutschland, Capital oder Fonds & Co. Zuvor war er Redakteur beim Wirtschaftsmagazin „€uro“ sowie Ressortleiter „Wirtschaft“ des Magazins „bücher“. Mehr Informationen unter: http://www.heintze-net.de/
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    Verfasst von 2Alexander Heintze
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