Bullen und Euro/Dollar - Seite 2
Denkbar auch, dass die Regierung Wallstreet in den vergangenen Tagen mit einer Reihe von Gesetzesvorhaben „zu viel zugemutet“ hat. So wurde ein Gesetzentwurf zur „Verbesserung der Stabilität der Finanzmärkte“ vorgelegt, nach dem künftig Banken mit mehr als zehn Mrd. Dollar Eigenkapital an der Rettung ihrer von Pleite bedrohten Konkurrenz beteiligt werden. Zudem wurde ein Gesetzentwurf zur Kontrolle von Ratingagenturen verabschiedet. Mit dem Gesetz soll deren „unverantwortliches und unkorrektes Verhalten ... gebändigt werden“, heißt es. Sie hätten zur derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise „erheblich“ beigetragen.
Auf der anderen Seite gab es „mildernde Umschläge“: Die Deadline für steuerliche Hilfen von Hypothekenschuldnern sollte ursprünglich am 30. November auslaufen. Da nicht zuletzt die Pleite von Capmark wieder ins Bewusstsein gerufen hat, wo der Schuh drückt, hat man sich im Senat offenbar (noch inoffiziell) verständigt, die Hilfen bis 30 April 2010 weiter laufen zu lassen.
Der Risiko-Appetit an Wallstreet steht jetzt in voller Blüte - genau das, worauf Politik und Notenbanken seit einem Jahr mit des Steuerzahlers Geld hingearbeitet haben. Daran anknüpfend
schrieb Paul McCulley, Pimco, in der vergangenen Woche, die Märkte könnten sich lange weit jenseits fundamental gerechtfertigter Bewertungen halten, wenn die Akteure fest an eine beständig
freundliche Umgebung glauben. Ironischerweise seien die Bedingungen für riskantere Assets daher jetzt gerade dann besonders gut, wenn die an den Märkten gespielte V-förmige Erholung in der
Real-Wirtschaft nicht eintritt. Träte sie nämlich ein, müssten Zweifel aufkommen, ob die Fed ihre lockere Geldpolitik fortsetzt..
Die heute anstehenden Makrodaten werden einerseits als Prüfstein dafür dienen, dass die wirtschaftliche Erholung auf Kurs ist, andererseits sollten sie im Sinne dieser „verquasten“ Logik tunlichst auch nicht „zu gut“ ausfallen.
Letztlich hängt (fast) alles am Dollar. Euro/Dollar (ECW) ist zuletzt leicht unter die Aufwärtslinie aus März gerutscht, aktuell liegt sie bei rund 1,4850. Die Korrelation S&P 500 vs ECW ist im Fortgang der Rallye seit März immer stärker geworden (siehe Chart!). Jeder Einbruch wird bullischerseits schon nicht goutiert, aber gefährlich wird es, falls das Währungspaar unter 1,4550 fallen sollte. Dieser Wert war Anfang Oktober erreicht worden und korrespondiert auch mit einer scharfen „Spitze“ Mitte Dezember 2008. Unterhalb von 1,44 dürfte es mit der Aufwärtsbewegung bei Euro/Dollar vorbei sein (siehe Chart!).
Die heute anstehenden Makrodaten werden einerseits als Prüfstein dafür dienen, dass die wirtschaftliche Erholung auf Kurs ist, andererseits sollten sie im Sinne dieser „verquasten“ Logik tunlichst auch nicht „zu gut“ ausfallen.
Letztlich hängt (fast) alles am Dollar. Euro/Dollar (ECW) ist zuletzt leicht unter die Aufwärtslinie aus März gerutscht, aktuell liegt sie bei rund 1,4850. Die Korrelation S&P 500 vs ECW ist im Fortgang der Rallye seit März immer stärker geworden (siehe Chart!). Jeder Einbruch wird bullischerseits schon nicht goutiert, aber gefährlich wird es, falls das Währungspaar unter 1,4550 fallen sollte. Dieser Wert war Anfang Oktober erreicht worden und korrespondiert auch mit einer scharfen „Spitze“ Mitte Dezember 2008. Unterhalb von 1,44 dürfte es mit der Aufwärtsbewegung bei Euro/Dollar vorbei sein (siehe Chart!).
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