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    Smart Investor Weekly 28/2010  3429  0 Kommentare WM-Nachlese – Was Fußball mit Börse gemein hat

    Die WM ist abgeschlossen, Spanien hat sich gegen holländische Treter durchgesetzt und den Titel gesichert – herzlichen Glückwunsch dazu! Uns allerdings interessiert, ob wir Parallelen zwischen dem WM-Geschehen und den Börsen/Märkten ziehen können. Lesen Sie selbst, worauf wir so gestoßen sind…

    Europa topp
    Drei europäische Nationalmannschaften im Halbfinale, das war deutlich. Zwei davon waren die wirtschaftlichen „Musterknaben“ Deutschland und Holland, lediglich der spätere Weltmeister, Spanien, ist alles andere als ein gutes Vorbild und seit rund zwei Jahren aus seinem Wirtschaftswundertraum ziemlich böse abgestürzt. Allerdings sollten wir bedenken, dass die Krise in Spanien (noch) keine Krise der Staatsfinanzen ist, sondern „nur“ eine der völlig überschuldeten Privatleute. Gönnen wir ihnen daher die Weltmeisterschaft und die anschließende große Sause – es dürfte für lange Zeit die letzte gewesen sein. Ansonsten gibt das Ergebnis der WM eigentlich ein ziemlich akkurates Bild der jeweiligen Marktsituation wieder.
    Die Griechen und Portugiesen sind sang- und klanglos früh ausgeschieden, die Iren durften erst gar nicht mitspielen – wegen grober französischer Unsportlichkeit. Die Grande Nation war dann auch sogleich damit beschäftigt ihren ehemals guten Ruf vollständig zu ruinieren und trat weder auf noch außerhalb des Platzes als Team auf. Aber das hat sie mit der aktuellen politischen Mannschaft Frankreichs gemein. Vielleicht war es jedoch auch einfach das schlechte Gewissen, was sie zu diesen Verhalten bewog. Auf einen Austritt Frankreichs aus dem Euroraum sollte man jetzt aber noch nicht spekulieren…

    Afrika schafft’s nie…?!
    In der WM spiegelt sich auch die große Tragik Afrikas wider: selbst bei bestem Willen und besten Vorraussetzungen, irgendwie reicht es nie, dass der Kontinent wirklich den Aufbruch schafft. In diesem Fall war der Grund die „Hand des Teufels“, Luis Suarez aus Uruguay. Dieser verhinderte ein verdientes Weiterkommen der letzten verbliebenen Afrikaner aus Ghana per Hand und im anschließenden Elfmeterschießen blieb den Ghanaern nur der undankbare Platz des zweiten Siegers. Überhaupt die Südamerikaner: stark haben sie gespielt und gerade das wirtschaftlich wieder erstarkte Brasilien sah 45 Minuten gegen Holland wie der zukünftige Weltmeister aus – dann aber stieg ihnen wohl der Fußballrausch zu Kopf. Argentinien hingegen zeigte, dass es nicht genug ist die besten Einzelspieler in den Reihen zu haben. Sie müssen auch als Team funktionieren und vor allem muss es einen Trainer geben, der von Taktik, Strategie und ähnlichem eine Ahnung hat. Allein „die Hand Gottes“ zu sein langt halt nicht – selbiges gilt auch für die Börsen, wie dutzende Beispiele jederzeit belegen. Denken Sie nur an den Hedgefonds LTCM, der von vier Ökonomienobelpreisträgern gemanaged und dabei so perfekt gegen die Wand gefahren wurde, dass er das Weltfinanzsystem bereits damals beinahe mitgenommen hätte. Oder um ein anderes Bild zu bemühen: Ein Investor, ausgestattet mit den besten Informationen und sehr viel Kapital, wird sein Vermögen dennoch verspekulieren, wenn er an der Börse nicht Plan und Umsicht agiert.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 28/2010 WM-Nachlese – Was Fußball mit Börse gemein hat Die WM ist abgeschlossen, Spanien hat sich gegen holländische Treter durchgesetzt und den Titel gesichert – herzlichen Glückwunsch dazu! Uns allerdings interessiert, ob wir Parallelen zwischen dem WM-Geschehen und den Börsen/Märkten ziehen …