Warum RIM gerade in meiner Achtung steigt
Die meisten von Ihnen dürften den Roman »1984« von George Orwell kennen. Beschreibt einen Überwachungsstaat mit Videokameras par excellence, 1949 erschienen. Wir sind längst darüber hinaus.
Dank Google, Facebook, Lokalisten.de, Twitter, Plaxo, Apple und Co. ist unser Leben und unser tägliches Tun und Denken fast komplett in irgendwelchen Computern vorhanden, auf das
Staaten und Geheimdienste begierig zugreifen.
Um die Geschichte fortzuführen, etwas kleines Privates von mir: Derzeit bin ich dabei, mich langsam von meinem Handy zu verabschieden. Ich denke nun daran, mir ein Smartphone zuzulegen. Eines vom dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) lag schon immer weit vorne, einfach wegen der Tastatur zum schnellen Schreiben von Mails. Auch, dass RIM auf ihre Verschlüsselung pochte, war mir bekannt. Aber ich hatte keine Vergleiche, wie stark sie ist.
Um die Geschichte fortzuführen, etwas kleines Privates von mir: Derzeit bin ich dabei, mich langsam von meinem Handy zu verabschieden. Ich denke nun daran, mir ein Smartphone zuzulegen. Eines vom dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) lag schon immer weit vorne, einfach wegen der Tastatur zum schnellen Schreiben von Mails. Auch, dass RIM auf ihre Verschlüsselung pochte, war mir bekannt. Aber ich hatte keine Vergleiche, wie stark sie ist.
Apples iPhone poppte natürlich auch in meiner Gunst hoch. Vor allem die neue App »Godmode Anywhere«, die meine
Programmierkollegen von BörseGo geschrieben haben, hat es mir angetan: Echtzeit-Pushkurse, frei konfigurierbare Nachrichtenkategorien, Charts beliebig vergrößern und scrollen usw. ergeben ein
extrem cooles und nützliches Tool für einen Börsianer wie mich.
Aber nun steigt RIM gerade in meiner Aufmerksamkeit extrem nach oben: Es ist die derzeit ausgetragene Schlacht am Persischen Golf zwischen dem Blackberry-Hersteller und den Regierungen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudi-Arabiens. Auch in Indien steht RIM wegen seiner starken Verschlüsselung seiner Dienste unter Druck. Diese Regierungen können sie mit eigenen Mitteln nicht knacken. Die VAE beispielsweise drohte damit, Blackberry-Dienste zu sperren, wenn RIM die Überwachung von Emails und Nachrichten nicht erleichtert.
Ich bin einfach ein großer Fan von echter Privatsphäre. Die ist der heutigen digitalen Welt nicht mehr so einfach zu realisieren. Klar weiß mein Handy-Provider, wo ich gerade bin, wie schnell ich fahre, mit wem und was ich telefoniere, welche Websites ich besuche, und er kann meine Mails und SMS mitlesen. Aber beim iPhone kann das zusätzlich auch Apple sowie ein von Apple beauftragtes Subunternehmen, das diese Daten sogar auch noch explizit auswerten soll.
Das Wissen, das beispielsweise Google über uns hat, ist so attraktiv, dass sogar schon chinesische Staats-Hacker in die Goggle-Server eingedrungen sind. Das war ein Schock für den Datensammler. Möglicherweise in heilsamer.
RIM also als die letzte Bastion der wirklichen Datenschutzliebhaber? Na ja, heute meldet die Presseagentur dpa, dass eine angekündigte Sperre der Blackberry-Dienste in Saudi-Arabien im letzten Moment abgewendet worden ist: RIM habe eingewilligt, eigene Server im arabischen Königreich zu installieren. Es sei lediglich eine »weiche« Überwachung – sozusagen virtuelle Sicherheitschecks anstelle physischer Barrieren –, und das sei nun eben der Preis, den man für ein Leben in einem friedlichen Staat zahlen müsse. Die Schnüffler bleiben also doch nicht ganz draußen.
Schade. Gerade kletterte RIM rund drei Stufen auf meiner virtuellen Beachtungsskala nach oben – jetzt aber doch wieder zumindest eine Stufe zurück.
Herzlichst
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer
Aber nun steigt RIM gerade in meiner Aufmerksamkeit extrem nach oben: Es ist die derzeit ausgetragene Schlacht am Persischen Golf zwischen dem Blackberry-Hersteller und den Regierungen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudi-Arabiens. Auch in Indien steht RIM wegen seiner starken Verschlüsselung seiner Dienste unter Druck. Diese Regierungen können sie mit eigenen Mitteln nicht knacken. Die VAE beispielsweise drohte damit, Blackberry-Dienste zu sperren, wenn RIM die Überwachung von Emails und Nachrichten nicht erleichtert.
Ich bin einfach ein großer Fan von echter Privatsphäre. Die ist der heutigen digitalen Welt nicht mehr so einfach zu realisieren. Klar weiß mein Handy-Provider, wo ich gerade bin, wie schnell ich fahre, mit wem und was ich telefoniere, welche Websites ich besuche, und er kann meine Mails und SMS mitlesen. Aber beim iPhone kann das zusätzlich auch Apple sowie ein von Apple beauftragtes Subunternehmen, das diese Daten sogar auch noch explizit auswerten soll.
Das Wissen, das beispielsweise Google über uns hat, ist so attraktiv, dass sogar schon chinesische Staats-Hacker in die Goggle-Server eingedrungen sind. Das war ein Schock für den Datensammler. Möglicherweise in heilsamer.
RIM also als die letzte Bastion der wirklichen Datenschutzliebhaber? Na ja, heute meldet die Presseagentur dpa, dass eine angekündigte Sperre der Blackberry-Dienste in Saudi-Arabien im letzten Moment abgewendet worden ist: RIM habe eingewilligt, eigene Server im arabischen Königreich zu installieren. Es sei lediglich eine »weiche« Überwachung – sozusagen virtuelle Sicherheitschecks anstelle physischer Barrieren –, und das sei nun eben der Preis, den man für ein Leben in einem friedlichen Staat zahlen müsse. Die Schnüffler bleiben also doch nicht ganz draußen.
Schade. Gerade kletterte RIM rund drei Stufen auf meiner virtuellen Beachtungsskala nach oben – jetzt aber doch wieder zumindest eine Stufe zurück.
Herzlichst
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer