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    Wochenausblick EURUSD und Dax

    Dax vor Ausbruch?



    Euro-Dollar:

    Erneut starke Zugewinne verbuchte in der letzten Handelswoche der Euro-Dollar. Nach einem Start bei 1,3070 sorgte die Fed-Sitzung am Dienstag für eine Vorentscheidung: die Gemeinschaftswährung stieg in Reaktion auf die Aussage der Fed, daß man US-Staatsanleihen kaufen werde wenn notwendig, impulsiv bis knapp unter 1,33, am Mittwoch folgte dann der nächste Schub bis zum Widerstand bei 1,3440. Bis Freitag folgte dann eine Konsolidierung bis zur 1,33, doch hievte der eigentlich nur im Bereich der Erwartung liegende ifo-Index die Gemeinschaftswährung wieder über die 1,34. Nach Veröffentlichung der US-Auftragseingänge und dem Rückenwind der Aktienmärkte erreichte der Euro ein neues Verlaufshoch, in der Nacht zum heutigen Montag war dann die 1,35 fast erreicht.

    Was den Dollar unter Druck bringt, ist nach wie vor die Aussicht auf das QE der amerikanischen Notenbank. Dabei fokussiert sich alles auf dieses Thema, während die Risiken der Euro-Zone ausgeblendet werden. Typisch ist hier zum Beispiel die Anleihenauktion Irlands in der letzten Woche, bei der das kleine Land für 8-Jährige Anleihen 6% zahlen muß - das sind Zinssätze, die der eine oder andere von seiner Bank gewohnt ist bei Überziehung der eingeräumten Kreditlinie. Aber das spielt momentan keine Rolle, weil das Problem ja jetzt noch nicht auftritt, mittelfristig aber für Irland eine Katastrophe ist. Wichtiger scheint da, daß die Nachfrage nach den irischen Anleihen gut war - egal, wie teuer das dem Land dann zu stehen kommt!

    Die Hausse des Euro ist also nicht sehr rational, doch der Kursverlauf selbst schafft ja bekanntermaßen Fakten. Derzeit ist also Dollar-bashing angesagt - bis dann die Herde wieder in die andere Richtung rennt, sobald die Probleme der Euro-Peripherie wieder auf das Trapez kommen. Wann das sein wird, ist naturgemäß schwer zu prognostizieren, doch bieten sich Widerstände wie die heute schon knapp überbotene 1,35 als ein solcher Umkehrpunkt an - wenngleich ein weiterer Anstieg bis 1,38 eben auch jederzeit möglich ist, bis die nächste "Euro-Bombe" platzt - meist ganz zufällig an charttechnisch bedeutsamen Punkten.

    Naturgemäß ist der Aufwärtstrend im Euro voll intakt, das einzige Argument für eine Korrektur ist letztlich die recht krasse Überkauftheit des Euro. Sollte diese Korrektur nun einsetzen, bietet sich das Verlaufstief der letzten Korrektur bei 1,33 an, sodann die 1,3260 und das nun als wichtige Unterstützung fungierende ehemalige Doppeltopp bei 1,3160. Auf der Oberseite wartet zwischen 1,35 und 1,36 ein ganzes Widerstandsbündel, bei 1,3740 findet sich dann ein resist aus dem März diesen Jahres. Die 1,38 wiederum war ein Topp im Januar sowie Verlaufstief aus Mai und Juni diesen Jahres.

    Dax:

    Was der Dax in den letzten Woche fabriziert, geht vielen Tradern ziemlich auf die Nerven. Es will einfach keine Entscheidung fallen, in welche Richtung sich der deutsche Leitindex bequemt. Auf der Unterseite hält die Zone 6130-50, auf der Oberseite ist meist knapp über 6300 Schluß. Manchmal, wie am letzten Freitag, wird dieser Bereich an einem einzigen Tag durchlaufen. Es kündigt sich nun eine stärkere Bewegung an, die diesen elenden Seitwärtsmarkt erst einmal auflösen wird.

    Wohin könnte diese Bewegung laufen? Für die Bullen spricht zunächst einmal das aktuelle Übernahmefieber in den USA - hier ist man wieder fröhlich bereit, astronomische Preise zu zahlen. In deratigen Phasen sind echte Abverkäufe eher selten, man tobt sich gerne noch ein Weilchen aus und zahlt teures Geld für Dinge, die es später deutlich günstiger gibt. So gesehen zuletzt kurz vor der Finanzkrise - ein Beispiel dafür, daß der Mensch nicht sehr lernfähig ist (natürlich ist diesmal ja alles anders!). Der zweite Indikator für eine weitere Aufwärtsbewegung könnte die Dollar-Schwäche sein, ein Zeichen für den gewaltig ausgeprägten Risikoappetit. Der dritte Punkt ist die Tatsache, daß die Amerikaner ein gesteigertes Interesse an steigenden Kursen haben, um sich gleichsam mit dem Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen. Steigen die Aktienkurse, so die Logik, können die Amerikaner wieder wie früher konsumieren, auch der Altersvorsorge mittels aktienbasierter Fonds wäre damit geholfen. Diesen Zusammenhang hat letzte Woche der gute alte Greenspan thematisiert, und man darf davon ausgehen, daß sein gelehriger Schüler Bernanke sehr genau zugehört hat. Dessen Maßnahmen sind zwar bislang grandios gescheitert, schon weil der aktuelle Notenbankchef gravierende Verständnis-Defizite über Geldpolitik offenbart - doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, notfalls wirft man eben Geld aus Helikoptern. Börse, so heißt es, sei kein Wunschkonzert - aber das stimmt nicht, es kommt eben nur darauf an, wer sich etwas wünscht.

    Der vierte Punkt schließlich ist die Charttechnik, die - zumindet nach aktuellem Stand - einen Ausbruch nach Norden eher wahrscheinlich erscheinen läßt als einen satten Abverkauf. All diese Faktoren also sprechen eher für einen Ausbruch auch des Dax im Gefolge der US-Indizes. Was kümmern da schon fundamentale Argumente, wie die Tatsache, daß die US-Wirtschaft nur auf dem Papier aus der Rezession gekommen ist?

    Wichtige US-Konjunkturdaten, die den allgemeinen Rausch stören könnten, kommen erst in der zweiten Wochenhälfte, und traditionellerweise ist die Abwesenheit von US-Daten schon eine gute Nachricht. Zumindest bis zur zweiten Wochenhälfte hat der Dax dann also Zeit, sich über das bisherige Jahreshoch bei 6387 zu hieven und damit ein saftiges Kaufsignal auszulösen. Auf der Unterseite sollte dafür aber unbedingt ein Bruch der Unterstützungszone 6130-50 vermieden werden - in diesem Fall müßte die Ralley dann erst einmal entfallen.

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    Viel Erfolg in der Umsetzung wünscht Ihnen
    Markus Fugmann



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD und Dax Dax vor Ausbruch? Euro-Dollar: Erneut starke Zugewinne verbuchte in der letzten Handelswoche der Euro-Dollar. Nach einem Start bei 1,3070 sorgte die Fed-Sitzung am Dienstag für eine Vorentscheidung: die Gemeinschaftswährung stieg in …

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