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    Japan  1225  0 Kommentare Der zwiespältige Outperformer

    Die Börse Tokio war in den vergangenen Monaten weltweit der überraschende Outperformer. Der Nikkei 225 zog seit Anfang September um fast 20 Prozent an, und erstaunte damit den Großteil der Investoren, die den japanischen Markt schon fast abgeschrieben hatten.

    Inzwischen haben zahlreiche japanische Konzerne ihre Bilanzen vorgelegt. Viele Gesellschaften profitierten selbstredend von der globalwirtschaftlichen Erholung, und wiesen deutlich gestiegene Gewinne aus. In nicht wenigen Fällen wurden die Anleger aber auch herb enttäuscht. Wieder einmal wurde deutlich, dass die japanischen Industrieriesen oft noch zu schwerfällig waren, um von dem aufgebesserten globalen Umfeld zu profitieren.

    Und auch auf der Makro-Ebene kann von eitel Sonnenschein kaum die Rede sein. Die japanische Wirtschaft stagniert schon seit vielen Jahren, und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte wird immer bedenklicher. Das staatliche Haushaltsdefizit befindet sich bei knapp 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Keine andere große Industrienation hat im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung einen derart hohen Schuldenberg aufgetürmt.

    Wenigstens ziehen die Exporte des Landes wieder an. Im Dezember lag der Zuwachs auf Jahressicht bei 13 Prozent. Und auch die Industrieproduktion verbesserte sich gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent. Dies nährt die Hoffnung, dass auch das Wachstum als solches bald wieder Tritt fasst, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im Dezember-Quartal erst einmal geschrumpft sein dürfte.

    Immerhin: Der japanische Aktienmarkt ist weiter in einer guten Verfassung. Und wir wissen, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Die etwas bessere Datenlage, die uns momentan vorliegt, ist vielleicht nur das erste Anzeichen für eine robuste und durchaus nachhaltige Erholung. Der Nikkei hätte damit eine gute Chance, eben jenen Rebound aufzuholen, den die anderen Weltbörsen bereits vollzogen haben. Und die Anleger hätten dabei in Japan die Möglichkeit, noch auf einem relativ niedrigen Kursniveau auf den Zug aufzuspringen.

    Eine wenig beachtete Tatsache ist auch, dass es an der Börse Japan trotz allem viele erstklassige Unternehmen gibt. Der Wert und die Ertragskraft dieser Gesellschaften lagen lange im Schatten der betrüblichen volkswirtschaftlichen Situation. Hinzu kam noch der starke Yen, der Gewinne vieler Firmen unnatürlich stark unter Druck hielt – doch auch der Yen kann nicht ewig steigen. Früher oder später wird das Potenzial dieser verkannten Aktien wieder entdeckt werden - und die Quartalsberichte der vergangenen Tage haben bereits in einigen Fällen für erheblich mehr Klarheit gesorgt.

    Fakt ist: In Japan gibt es noch eine Vielzahl hervorragender Kaufgelegenheiten. Anleger, die jetzt handeln, erhalten dort Aktien von Top-Unternehmen, die nach wie vor deutliche Unterbewertungen aufweisen.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Japan Der zwiespältige Outperformer Japans Wirtschaftsdaten sehen nicht alle gut aus, doch an der Börse wird die Zukunft gehandelt.