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     1018  0 Kommentare Laserfirma hofft auf 2. Halbjahr

    „Die Vergangenheit ist schön. Die Zukunft erneut eine Herausforderung“, bilanziert Günther Braun, Vorstandschef von Rofin-Sinar, die aktuelle Situation der Laserfirma. Für die Vergangenheit gibt es an der Börse keine Börsengewinne. Da helfen auch ein Rekordumsatz und der zweithöchste Nettogewinn der Firmengeschichte nicht sehr viel. Im Wirtschaftsjahr 2010/2011 erzielte die deutsch-amerikanische Gesellschaft einen Umsatz von knapp 600 Millionen Dollar. Die EBT-Marge erreichte 14,6 Prozent oder mehr als 87 Millionen Dollar. Netto betrug der Gewinn 60 Millionen Dollar oder 2,06 Dollar je Aktie. Ohne negative Effekte aus der Solarindustrie, wäre der Gewinn sogar noch besser ausgefallen. Wie uns Braun im Hintergrundgespräch erläutert, belastete einerseits die Nichtabnahme einer größeren Anlage für die Solarindustrie und andererseits haben die neuen Faserlaser noch nicht die durchschnittlichen Margen des Konzerns erreicht. Summa summarum hat die Laserfirma das vergangene Wirtschaftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Der operative Cashflow lag bei rund 50 Millionen Dollar und für Capex wurden 21 Millionen Dollar verwendet. Ohne Einbeziehung von Zukäufen, überzeugt das Unternehmen durch stramme Free Cashflows. Per Ende September hortete der Konzern einen Barbestand von 130 Millionen Dollar in der Kasse.

    So schön die Vergangenheit ist, die Zukunft ist aus heutiger Sicht von Zurückhaltung geprägt. Braun erwartet für Q1 einen Umsatz zwischen 137 und 142 Millionen Dollar. Die Rohmarge soll sich auf 36 bis 37 Prozent belaufen und die Vorsteuermarge auf zehn bis zwölf Prozent. Netto wird ein Gewinn zwischen 33 und 36 Cents erwartet. Gegenüber dem Q1 des Vorjahres wird Rofin-Sinar einen stabilen Umsatz ausweisen. Der Gewinn wird deutlich unter Vorjahresniveau liegen. „Wir hatten in Q4 einen Umsatz von rund 170 Millionen Dollar. Wir können die Kosten auf einen Umsatz zwischen 137 und 142 Millionen Dollar so schnell nicht anpassen, weshalb der Gewinn überproportional sinkt“, erklärt Braun. Auch für das Q2 kann der CEO noch keinen Optimismus verbreiten. „Aus heutiger Sicht wird das zweite Quartal etwas schwächer verlaufen als das erste Quartal. Unsere Visbilität ist traditionell gering. Auf Sicht der nächsten fünf bis sechs Monate ist die Entwicklung wahrscheinlich nicht so berauschend“.

    Das Gesamtjahr 2011/2012 will Braun noch nicht komplett abschreiben. „Ich schließe das Erreichen der Vorjahreswerte nicht aus. Ich kann aber einen Rückgang der Umsätze und Gewinne nicht ausschließen. Entscheidend wird der Verlauf des zweiten Halbjahres sein“, so Braun. Die Bereiche Elektronik und Maschinenbau haben sich bereits eingetrübt. Der Halbleitersektor ist seit einigen Monaten schwächer. „Hier könnte im weiteren Jahresverlauf eine Erholung einsetzen“. Umsätze aus der Solarindustrie dürften weniger werden, aber für Rofin-Sinar nicht komplett zum Erliegen kommen. Das Geschäft mit der Autoindustrie entwickelt sich auf einem guten Niveau. Zudem erhofft sich Braun mittelfristig eine weitere Aufwärtsbewegung durch den chinesischen Markt. „In China hat sich das Geschäft durch die restriktivere Kreditvergabe abgeschwächt. Das Neujahresfest Ende Januar könnte eine Umkehr bringen. Sollte China sich wieder fangen, ist im zweiten Halbjahr durchaus mit positiven Effekten für uns Geschäft zu rechnen“, erklärt der Firmenchef.

    In der Summe ist das laufende Geschäftsjahr seriös kaum einschätzbar. Aus heutiger Sicht sollten Sie sich eher auf einen Rückgang des Umsatzes und Gewinns einstellen. Angenommen die Einnahmen reduzieren sich um zehn Prozent, wird das Unternehmen im Gesamtjahr circa 540 Millionen Dollar umsetzen. Der Gewinn könnte sich von 60 auf 40 Millionen Dollar reduzieren oder auf circa 1,50 Dollar je Aktie sinken. Selbst unter diesem negativen Szenario ist das Unternehmen mit einem KGV von 14 nicht teuer. Bei sinkenden Umsätzen wird der operative Cashflow dennoch kräftig sprudeln. Im Jahr 2011/2012 will Braun deutlich mehr investieren als zuvor. Capex wird sich auf circa 27 bis 28 Millionen Dollar belaufen. Das Geld fließt vor allem in die Umstellung der Produktionsflächen für Faserlaser. Im Folgejahr sollen sich die Investitionen wieder auf circa 15 Millionen Dollar reduzieren. Strategisch liegt der Fokus auf organischem Wachstum. Kleinere Zukäufe sind jederzeit möglich. Größere Übernahmen stehen aktuell nicht auf der Agenda.

    An der Börse wird das Unternehmen derzeit lediglich mit rund einer halben Milliarde Euro kapitalisiert. Teuer ist die Aktie nicht. Unschlüssig sind wir uns über das richtige Timing zum Einstieg. Ein schwächeres Q2 als Q1 könnte erneut zu sinkenden Kursen führen. Wir raten eine Stabilisierung der Aktie abzuwarten und das Papier zunächst nur zu beobachten.

    Viele Grüße
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    Verfasst von 2TradeCentre
    Laserfirma hofft auf 2. Halbjahr „Die Vergangenheit ist schön. Die Zukunft erneut eine Herausforderung“, bilanziert Günther Braun, Vorstandschef von Rofin-Sinar, die aktuelle Situation der Laserfirma. Für die Vergangenheit gibt es an der Börse keine Börsengewinne. Da …

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