Erstmals Dividende?

Das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen könnte für das Jahr 2011 erstmals seit der Firmengründung im Jahr 1998 seinen Anteilseignern eine Dividende ausschütten. „Wir haben die Dividendenfähigkeit hergestellt. Unser Ziel ist für das Jahr 2012 eine Dividende auszuschütten. Eventuell sogar schon für das Jahr 2011. Das ist allerdings noch nicht entschieden“, sagt uns Finanzvorstand Bernhard Seidl im Hintergrundgespräch. Unseres Erachtens spricht nichts gegen eine Auszahlung bereits für dieses Wirtschaftsjahr. Ecotel steuert in diesem Jahr einen Free Cashflow von mehr als vier Millionen Euro an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten tendieren gegen Null. 2012 dürfte das Unternehmen sogar Nettobarbestände ausweisen. In diesem Jahr sollen auf operativer Basis EBITDA zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Euro verdient werden. Bereits nach neun Monaten wurden 5,3 Millionen Euro verdient. „Das vierte Quartal läuft ähnlich wie die restlichen Quartale. Wir erwarten daher das Erreichen der oberen Bandbreite“, sagt der CFO.

Die regulären Abschreibungen belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro. In der Geschäftssparte „New Business“, hier konsolidiert Ecotel die Tochter Nacamar, hat der Betrieb einen wichtigen Kunden verloren. Daras erfolgte eine Sonderabschreibung von 0,4 Millionen Euro, die sich negativ auf das EBIT auswirkt. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen erwarten wir sodann bei 2,9 Millionen Euro. Abzüglich Zinsaufwendungen von 400.000 Euro und einer rechnerischen Steuerquote von rund 30 Prozent, könnten unterm Strich circa 1,75 Millionen Euro verdient werden oder 44 Cent je Aktie. Auch diese Zahlen sprechen sicherlich für eine Dividende.

Einen kleinen Haken gibt es dennoch. In der Bilanz schlummern immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte in Höhe von 17,4 Millionen Euro. Auf den Goodwill entfallen circa zwölf Millionen Euro. Darin enthalten ist mit rund drei Millionen Euro die erwähnte Tochter Nacamar. Ebenfalls entfallen circa zwei Millionen Euro auf den aktivierten Kundenstamm. Im Rahmen eines Impairment-Tests ist ein latentes Risiko für eine Wertberichtigung enthalten. „Aus heutiger Sicht erwarten wir keine Sonderabschreibung. Ich kann es allerdings auch nicht ausschließen, weshalb wir in diesem Posten ein gewisses Restrisiko haben“, sagt Seidl.