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    Anleihen  1232  0 Kommentare Anleger müssen blechen

    20. Juli 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Was am Sekundärmarkt schon kalter Kaffee ist, zeigte sich in dieser Woche auch bei Neuemissionen: „Die planmäßige Aufstockung der zweijährigen Nullkupon-Bundesschatzanweisungen (WKN 113738) mit Endfälligkeit 2014 konnte bei zweifacher Überzeichnung mit einer Durchschnittsrendite von -0,06 Prozent zugeteilt werden“, erklärt Klaus Stopp von der Baader Bank.

    Frankreich Zinsen im Rekordtief

    Deutschland ist allerdings nicht der einzige Profiteur der Krise. Die Liquidität der Anleger fließt laut HSH Nordbank zunehmend auch in andere Länder Kerneuropas wie die Niederlande, Finnland und Belgien sowie, außerhalb der Eurozone, die Schweiz und Dänemark.

    Auch Frankreich konnte sich zuletzt zu historisch niedrigen Zinsen fast 9 Milliarden Euro borgen, wie Dietmar Blum von der Hellwig Wertpapierhandelsbank berichtet. Er hält es für positiv, dass in der Wahrnehmung der Investoren die Grenze zwischen dem kranken und gesunden Teil Europas an der Südgrenze Frankreichs verlaufe – und nicht an der Westgrenze Deutschlands. „Das Unwetter ist also noch ein bisschen entfernt und es gilt, auf guten (Ost)wind zu hoffen.“

    Auch der Krisenfonds EFSF hat sich am Kapitalmarkt Geld geliehen und muss dafür, wie Deutschland, keine Zinsen zahlen. „Diese Entwicklung vermag Politikern gefallen, aber ist nur begrenzt nachvollziehbar“, kommentiert Stopp. Die Zinsen für Anleihen der Südländer bleiben indes hoch. „Die Rendite für zehnjährige italienische Staatstitel notiert bei 6 Prozent, die für spanische Papiere bei 7 Prozent“, erläutert die HSH Nordbank. Dagegen habe sich die Situation für Portugal und Irland mit einem deutlichen Renditerückgang über die vergangenen Monate merklich entspannt.


    Bundestagsentscheid ohne Folgen

    Eine Reaktion auf die gestern vom Bundestag gebilligten Hilfen für die spanischen Banken gab es übrigens nicht, wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft bemerkt. „Das ist schon erstaunlich, eigentlich müssten die Kurse ja steigen." Auch schlechte Nachrichten, wie etwa die abermalige Erhöhung des Defizitziels Spaniens und die drohende Zahlungsunfähigkeit Siziliens, blieben laut Arthur Brunner von ICF Kursmakler ohne große Auswirkungen. „Die Märkte reagieren gelassen, was wohl an der Urlaubszeit liegt.“ Obwohl es die Temperaturen eigentlich nicht vermuten ließen, sei die ganze Woche eine gewisse Lethargie im Handel spürbar gewesen.

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    Anleihen Anleger müssen blechen 20. Juli 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Was am Sekundärmarkt schon kalter Kaffee ist, zeigte sich in dieser Woche auch bei Neuemissionen: „Die planmäßige Aufstockung der zweijährigen Nullkupon-Bundesschatzanweisungen (WKN 113738) mit …