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     183  0 Kommentare Industrielle Automatisierungstechnik im Umbruch - Seite 2



    Das Ethernet würde sich hier viel rascher ausbreiten, gäbe es da nicht ein entscheidendes Problem. Deterministisches Verhalten einer Steuerung ist absolutes Muß. Ethernet ist von seiner Konstruktion aber genau darauf nicht ausgelegt. Aber: Schnellere Ethernet-Varianten, insbesondere Fast-Ethernet, entkräften das Argument mangelnder Echtzeit zwar noch nicht grundsätzlich - aber tendenziell. Ein Weiteres besorgt natürlich die Systemarchitektur und der Einsatz intelligenter Netzknoten.

    Ein weiteres gewichtiges Argument ist schließlich das Know-how, das aus der IT-Welt breit vorhanden ist. Die EDV Administration ist ein stetig steigender Block im Budget. Wenn man nicht länger zwei Spezialistengruppen, eine für den IT-, eine für den Automatisierungsbereich, vorhalten muss, können gewaltige Kosten eingespart werden. Außerdem findet man heutzutage eher Spezialisten für die IT-Technik, als für spezielle Automatisierungstechnologien.

    Als Zeichen eines solchen wichtigen Trends ist die Gründung der deutschen IAONA auf der SPS/IPC/Drives ’99 zu werten. Die Organisation versteht sich als Plattform für Hersteller, Anwender, Forschungseinrichtungen und Industrieverbände. Ziel ist es, Ethernet als Standard im Automatisierungsumfeld zu etablieren. Zu den mittlerweile etwa 70 Mitgliedern gehören: ABB, Harting, Hirschmann, Jetter, Phoenix Contact usw. Interessant ist die Beteiligung auch von solchen Anbietern, die sich bisher auf traditionelle Steuerungstechnologien konzentriert haben. Die am Neuen Markt notierte Jetter AG besetzt einen Vorstandsposten und gilt als exponierter Vertreter der Richtung, Ethernet in die Automatisierungstechnik einzuführen. Mit der eigenen "JetWeb"-Technologie prescht das Unternehmen weit nach vorne.

    Die Frage der Deterministik stellt sich nicht nur auf der Ebene der Vernetzung, sondern auch innerhalb der einzelnen Netzknoten eines Steuerungssystems. Die Echtzeitfähigkeit eines Betriebssystems ist darüber hinaus relevant für den gesamten Bereich embedded Electronics.

    Der Begriff besagt zunächst nur, dass eine elektronische Steuerung innerhalb einer garantierten Zeit richtig reagiert. Wie lang diese ist, hängt von der Leistungsfähigkeit der Hardware und vom implementierten Betriebssystem ab.

    Man unterscheidet Echtzeitbetriebssysteme für harte und weiche Anforderungen. Gewöhnlich bietet ein Softwarekern, der sehr schnelle Reaktionszeiten im Mikrosekundenbereich garantiert, einen geringen Funktionalitätsumfang und geringen Komfort bei der Programmierung der Aufgabenstellung.
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    Klaus Singer
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