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    Meinung  2136  0 Kommentare EU-Vorschlag zur Bankenabwicklung ist ein Taschenspielertrick

    Es ist ein mieser Trick der EU-Kommission und der Bundesregierung, so zu tun, als würden durch den vorgeschlagenen Bankenabwicklungsmechanismus die Steuerzahler geschützt.
     
    Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble spielt falsch, wenn er so tut, als sei der Betrag zur Bankenrettung aus dem Europäischen Rettungsfonds ESM auf 60 Milliarden Euro zu begrenzen. Er weiß genau, dass bei Gefahr im Verzug eine solche Regelung einfach geändert wird. Der Vorschlag der EU-Kommission zur Bankenabwicklung ist ein weiterer Baustein der ungehemmten Bankenrettung zu Lasten der öffentlichen Kassen. Die Bankenunion mit Merkels und Steinbrücks Segen bedeutet direkten und schnellen Steuergeldnachschub für das Heer an Zombie-Banken in Europa. Erst 2018 oder 2019 sollen Aktionäre und reiche Anleger an der Sanierung ihrer maroden Banken beteiligt werden. Der durch Bankenabgaben gespeiste Krisenfonds zur Deckung der Abwicklungskosten von Banken soll sogar erst in zehn Jahren eingerichtet sein. Bis es soweit ist, werden sich die betroffenen Finanzinstitute durch die Bankenunion längst mit frischem Geld aus dem Europäischen Rettungsfonds versorgt haben. Für eine so weitgehende Kompetenzübertragung nach Brüssel wie die Schließung von Banken ist eine EU-Vertragsänderung zwingend erforderlich.
     
    DIE LINKE fordert die Schrumpfung und demokratische Kontrolle des Finanzsektors, um Europa wieder eine wirtschaftliche Perspektive zu geben. Dies erfordert eine echte und sofortige Haftung von Gläubigern und Eigentümern, die Teil-Insolvenz von Zockerbuden bei gleichzeitigem Schutz der Einlagen der Massenkunden und des seriösen Kreditgeschäfts sowie eine EU-weite Vermögensabgabe.




    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung EU-Vorschlag zur Bankenabwicklung ist ein Taschenspielertrick Es ist ein mieser Trick der EU-Kommission und der Bundesregierung, so zu tun, als würden durch den vorgeschlagenen Mechanismus der Bankenabwicklung die Steuerzahler geschützt.

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