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    SIW 35/2013:  1378  0 Kommentare Das Duett, das ein Duell sein wollte - Seite 2



    Weltpolizist mit Geldsorgen
    Nun sind die USA dran: Friedennobelpreisträger Obama hat seine Kriegsrhetorik nach dem Briten-Votum gedämpft, aber täuschen Sie sich nicht. In der Sache bleibt der US-Präsident auf Kurs und das bedeutet: Baldige Militäraktion gegen Syrien. Nicht nur aus taktischem Kalkül will auch er sein Parlament, den US-Kongress mit ins Boot holen. Zwar müsste er dies als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte nicht tun, aber der militärischen Supermacht scheint es an Geld für den Angriff zu fehlen. Eine Aufnahme neuer Schulden bedürfte jedoch prinzipiell der Zustimmung des Kongresses, wie der libertäre Ron Paul dieser Tage ausführte. Zwar wirkt die „Allianz der Willigen“ derzeit etwas gerupft und fast konfus, die Vorbereitungen für einen Militärschlag laufen jedoch auf Hochtouren. Zu weit hat sich US-Präsident Obama mit der „roten Linie“ vorgewagt, als dass er ohne Gesichtsverlust zurückweichen könnte – falls er das überhaupt wollte. Aber auch sein großer Gegenspieler Putin hat rund um Syrien Pflöcke eingeschlagen, die der US-Regierung klar signalisieren: Bis hierhin und nicht weiter. Wir sind also genau in jener prekären Situation, wo auf beiden Seiten die Logik der Eskalation zu greifen beginnt. Bei dem morgen in St. Petersburg beginnenden G-20-Gipfel wird man mit Argusaugen beobachten, welche Signale die Kontrahenten aussenden werden.





    Zu den Märkten
    Zwar quittierten die Börsianer das Briten-Votum am Montag mit einem kleinen Kursfeuerwerk im DAX, wir sehen darin aber keine Entwarnung. Die Situation bleibt äußerst angespannt. Im letzten SIW 34/2013 zeigten wir drei Charts mit Kursverläufen des DAX vor und nach US-Militärinterventionen der letzten Jahre. Der Auftakt der Kampfhandlungen markierte jeweils das Ende der Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Genau dies könnte jetzt allerdings anders sein, denn die früheren Einsätze waren entweder mit UNO-Mandaten ausgestattet, oder aber insofern im Ergebnis vorhersehbar, als mit den USA jeweils nur eine Großmacht involviert war. Die anderen beiden (Russland, China) standen stillschweigend, zumindest aber duldend an der Seitenlinie. Das ist jetzt nicht der Fall (s.o.).

    Das alles trifft nun auch noch ausgerechnet in den Monat September, der ohnehin schon eine Reputation als schlechtester Börsenmonat des Jahres hat. Ebenfalls erschwerend wirkt, dass die letzte Aufwärtsbewegung des DAX wenig kraftvoll ausfiel und KEIN neues Hoch mehr ausbilden konnte (vgl. Chart, blauer Bogen). Nun befinden wir uns abermals an der „roten Linie“ des seit 2011 währenden Aufwärtstrends. Wird diese unterschritten, dann wird es auch für den DAX schnell ungemütlich.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    SIW 35/2013: Das Duett, das ein Duell sein wollte - Seite 2 Glückwunsch, falls Sie es verpasst haben!