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    HSBC Trinkaus  1491 Wechsel der Anteilseigner bei TUI



    Bei Europas größtem Reisekonzern Tui reduziert der norwegische Großaktionär John Fredriksen seinen Anteil von rund 20 auf künftig 4,4 Prozent. Die Tui-Führung um Vorstandschef Friedrich Joussen kündigte am Donnerstag vor diesem Hintergrund an, ihre eigenen Beteiligungen aufzustocken. Auch die spanische Riu-Gruppe will ihren bisher sechsprozentigen Anteil auf acht Prozent steigern, gab der in Hannover ansässige Reisekonzern bekannt. An der Börse in Frankfurt stand die Tui-Aktie am Donnerstagnachmittag über fünf Prozent im Minus.

    Die knapp 40 Millionen Tui-Aktien aus dem Besitz des norwegischen Reeders sollen nun über die Investmentbank Goldman Sachs an den Mann gebracht werden. Joussen wertete den Ausstieg des Reeders auch als Chance. Der Streubesitz werde auf 66 Prozent steigen, das Gewicht des Konzerns im MDax werde somit steigen. "Unser Ziel ist eine Firma, die sich am Markt finanzieren kann", sagte er in einer Telefonkonferenz. Allerdings sei der Weg dahin nicht ganz risikolos, wenn sich einer der Anker-Aktionäre verabschiede.

    Joussen investiert nach eigener Aussage eine halbe Million Euro in die Aktien des Konzerns, Finanzchef Horst Baier und Aufsichtsratschef Klaus Mangold begnügen sich mit der Hälfte. Die Aktie hatte in Joussens erstem Amtsjahr fast zwei Drittel an Wert gewonnen. Größter Tui-Aktionär bleibt mit rund 26 Prozent der russische Milliardär Alexej Mordaschow. Er und die Familie Riu arbeiten mit Tui auch im Reisegeschäft eng zusammen. Joussen äußerte sich überzeugt, dass sich für Fredriksen sein Investment unterm Strich ausgezahlt habe.

    Der hatte seinen Anteil an Tui erst Ende des vergangenen Jahres erhöht. Nun nutzt er den jüngsten Kursanstieg. Der Erlös für die zum Verkauf stehenden 40 Millionen Aktien dürfte ihm zu aktuellen Kurswert über eine halbe Milliarde Euro in die Kassen spülen.

    Fredriksen hatte in der Vergangenheit den Kurs der Tui-Spitze immer wieder scharf kritisiert. Der frühere Tui-Chef Michael Frenzel hatte zunächst mit dem Kauf der Reederei Hapag-Lloyd eine zweite Konzernsäule aufgebaut, die die Ertragslage stabilisieren sollte. Fredriksen drängte später auf eine Trennung vom Containergeschäft. Zwar Tui die Mehrheit an Hapag-Lloyd inzwischen verkauft, sitzt aber wegen der anhaltenden Krise der Branche noch immer auf einem Anteil von 22 Prozent. Der Reisekonzern befindet sich unter Joussens Leitung gerade in einer Phase der strategischen Neuausrichtung.

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    Verfasst von 2Heiko Weyand
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