APM Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Jan. 2015
Überblick
Im Januar legte der Edelmetallsektor stark zu. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +20,5%, Gold um +8,4%, Silber um +9,9%, der MV Junior Gold
Mines Index um 14,7% (alle Werte in USD).
Technik
Mit der starken Gegenbewegung im Januar befindet sich der Sektor wieder in der von uns viel zitierten Konsolidierungszone. Insgesamt ist die Situation technisch neutral zu bewerten.
Global Macro
Im Januar gab die europäische Zentralbank bekannt, dass sie durch die Bereitstellung von Notenbankgeld Staatsanleihen kaufen wird. Das Volumen soll 60 Milliarden EUR monatlich betragen, die Laufzeit sei begrenzt bis
September 2016. Dieser Schritt wurde bereits mehrere Jahre debattiert, da eine nominelle Finanzierung von EUR Staaten durch Geldschöpfung ausdrücklich in den entsprechenden Verträgen verboten wird.
Es setzten sich jetzt diejenigen Stimmen durch, welche durch diesen Schritt die „Wirtschaft ankurbeln“ und eine „Deflation verhindern“ möchten.
Neben der europäischen Zentralbank haben in den ersten Wochen des neuen Jahres insgesamt 15 weitere Staaten Maßnahmen zur Expansion der Geldmenge verkündet: Europa, Schweiz, Dänemark, Singapur, Kanada, Indien, Türkei, Ägypten, Rumänien, Peru, Albanien, Uzbekistan, Pakistan, Russland und nun auch Australien.
Die Kurse an den Kapitalmärkten passten sich dieser Entwicklung an, es gab kaum ein Teilsegment, welches nicht fest notierte. Besonders ausgeprägt waren die Kurssteigerungen in EUR gerechnet,
da dieser stark gegenüber dem USD abwertete. Sowohl im Aktien-, als auch im Anleihenbereich wurden deshalb in einem Monat Kursgewinne verzeichnet, welche auch einer Jahresperformance
entsprechen
könnten.
Der interessanteste Aspekt der neuen EZB Maßnahme war die begleitende Berichterstattung der „Leitmedien“ zu dem Thema: Es war nicht immer einfach festzustellen, ob dort wissentlich Propaganda im klassischen Sinn betrieben wurde oder einfache Unbildung vorherrschte. Das Prinzip jedenfalls, dass fallende Preisniveaus bei Konsumgütern notwendigerweise das Wohlstandsniveau senken, ist weder historisch belegbar noch theoretisch zu begründen. Schon die Aggregate wie Preis– oder Wohlstandsniveau sind nicht anwendbar, es wird damit versucht, die Methodik der Physik auf das menschliche Handeln zu übertragen. Letztendlich werden die Menschen, die Individuen, zu einer Maschine umfunktioniert, welche nur „angekurbelt“ werden muss.