Aktien Europa
Stabilisierung - Griechenland bleibt im Fokus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben sich nach den jüngsten Kursverlusten am Mittwoch etwas stabilisiert. Im Fokus der Anleger blieb vor allem die finanziell brisante Situation in Griechenland, die vortags deutlich belastet hatte. Auch von den Übersee-Börsen kam keine Entlastung: Die Wall Street hatte am Dienstag sichtbar unter Aussagen von US-Notenbankmitgliedern gelitten, die schon bald steigende Zinsen erwarten lassen - dies hatte auch in Asien auf die Notierungen gedrückt.
Der EuroStoxx 50 stand zuletzt 0,32 Prozent höher bei 3630,93 Punkten. Am Dienstag hatte der Leitindex der Eurozone wegen der Lage in Griechenland sowie des Erfolgs der linkspopulistischen Partei Podemos bei den spanischen Kommunalwahlen um knapp 1 Prozent nachgegeben.
Für den CAC 40 in Paris ging es zur Wochenmitte um 0,46 Prozent auf 5106,79 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,59 Prozent auf 6989,81 Punkte. Auch die Börsen in Madrid, Mailand und Athen verbuchten Kursgewinne.
Im europäischen Branchenvergleich schnitten die Aktien der Bau- und Baustoffunternehmen am besten ab: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,69 Prozent. Einziger Verlierer waren die Titel der Versicherer, deren Index um 0,27 Prozent nachgab.
Für den Index der Reise- und Transportunternehmen ging es um 0,67 Prozent hoch. Ihm half das Kursplus von 1,01 Prozent bei IAG . Die British-Airways-Mutter könnte nach monatelangem Gezerre bei der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus endlich am Ziel sein: Am Dienstagabend teilte die irische Regierung mit, den Staatsanteil an Aer Lingus von 25 Prozent an die Briten zu verkaufen. Für Aer Lingus ging es um 1,67 Prozent hoch.
Nun muss noch der irische Wettbewerber von Air Lingus, Ryanair , seinen Anteil von knapp 30 Prozent ebenfalls veräußern. IAG hatte betont, nur zu übernehmen, wenn beide großen Anteilseigner mitziehen. Die Ryanair-Titel, die am Dienstag nach starken Zahlen deutlich angezogen hatten, gewannen weitere 0,96 Prozent.
Die Aktien der Versicherungskonzerns Generali stiegen gegen den negativen Branchentrend um 1,41 Prozent. Die Italiener wollen die Kosten weiter drücken und das eingesparte Geld größtenteils in neue Wachstumspläne stecken. Gleichzeitig sollen die Aktionäre deutlich höhere Dividenden bekommen als zuletzt. Analyst Nick Holmes von der französischen Großbank Societe Generale lobte die angekündigte neue Ausschüttungspolitik.
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Bei Ahold reichten mäßige Geschäftszahlen für Kursgewinne von 0,59 Prozent. Beim niederländischen Einzelhändler drückten im ersten Quartal erneut teure Werbekampagnen in den USA auf das Ergebnis. Dagegen legte der Umsatz zu - vor allem dank des schwachen Euro./gl/das