Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX tritt auf der Stelle – Börsen schauen wieder einmal nach Brüssel
Die Reaktion der europäischen Finanzminister und Regierungschefs auf die neuen Reformvorschläge Griechenlands dürfte heute den entscheidenden Hinweis liefern, wohin die Reise in Sachen Griechenland geht: Kompromiss oder Grexit.
Während sich die Position der Geldgeberseite nach dem Referendum kaum geändert haben dürfte, könnte Griechenland nun versuchen, den Spieß umzudrehen. Überspannt die griechische Regierung aber mit ihren Forderungen den Bogen, würde es wieder zu einer Blockade in den Verhandlungen kommen, die zeitlich kaum noch zu überbrücken wäre.
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Die Europäische Zentralbank hat die Abschläge auf die Sicherheiten der griechischen Banken bereits erhöht und angekündigt, den Status der Insolvenz Griechenlands festzustellen, falls die fällige
Zahlung am 20. Juli nicht geleistet wird. Damit droht ein technisches KO, was für die Geldgeberseite vermutlich auch die eleganteste Lösung darstellen würde. Auch wenn die Reaktion im Deutschen
Aktienindex bisher moderat ausfällt, dürfte nach wie vor noch der Großteil der Marktteilnehmer von einem Deal ausgehen. Damit hätte bei einem Scheitern der Index noch weiteres Abschlagspotenzial.
Ein nahender Grexit dürfte allerdings auch einen befreienden Charakter haben.
Aus charttechnischer Sicht stellen bei einem Bruch der 10.800-Zähler-Marke die 10.600 Punkte eine potenzielle Anlaufstation dar, wo der 200-Tages-Durchschnitt und das Februar-Tief verlaufen. Auf
der Oberseite stellt zunächst die 11.000er Marke einen potenziellen Widerstand dar. Darüber könnte der Weg geebnet werden in Richtung 11.360/440.