Ölpreise fallen weiter - Brent auf tiefstem Stand seit einem halben Jahr
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag an den Abwärtstrend der vergangenen Handelstage angeknüpft und weiter nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 52,94 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Vortag. Zeitweise rutschte die Brent-Notierung bis auf 52,28 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zuletzt um 29 Cent auf 47,10 Dollar.
Rohstoffexperten der Commerzbank erklärten den Verkaufsdruck am Ölmarkt unter anderem mit der hohen Unsicherheit an den Finanzmärkten nach dem schweren Kurseinbruch am chinesischen Aktienmarkt vom Vortag. Dies sorge "für eine negative Stimmung unter Marktteilnehmern", und sie dürften sich auch "deshalb weiter von ihren Ölinvestments trennen", so die Experten der Commerzbank.
Generell belaste aber nach wie vor ein zu hohes Angebot an Rohöl die Preise, hieß es aus dem Handel. Führende Förderländer dürften die Produktion auf hohem Niveau halten oder sogar ausbauen, sagte der Experte Michael McCarthy vom Handelshaus CMC Markets. "Es sieht nicht so aus, dass wir wie bei den Ölpreisen schon in der Nähe der Tiefpunkte sind", so McCarthy.
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Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Montag bei 51,29 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 79 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf