DGAP-News
WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien? - Seite 2
lockern.
Im Klartext: aus unserer Sicht ist es unvermeidbar, dass die Spannung
zwischen der chinesischen Regierung und den Akteuren am globalen
Kapitalmarkt auf hohem Niveau verharren wird. Deshalb dürften die
Risikoprämien in Asien, einschließlich Japan, weiter steigen, bis die
Währungsbehörden das Ruder übernehmen und das Vertrauen der Kapitalmärkte
wieder gewinnen. Interventionen am Währungsmarkt - durch den Kauf von Yuan
und dem Verkauf von US-Dollars - wäre eine Sofortmaßnahme, um den Prozess
erträglich zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre es uns unter
fundamentalen Aspekten lieber, entweder ein überzeugendes Anspringen des
Wirtschaftswachstums in China oder einen neuen Schwung für eine deutliche
Ausweitung der öffentlichen Ausgaben zu sehen (wodurch Anreize geschaffen
würden, das inländische Sparvermögen im Lande selbst statt im Ausland zu
investieren).
China als Asiens Deutschland, nicht Frankreich
Aus meiner Sicht gibt es einen bedeutenden Faktor für die Überzeugung, dass
die chinesische Regierung keinen Währungskrieg in Asien anzetteln wird. Er
liegt auf der politischen und weniger auf der wirtschaftlichen Ebene. Es
handelt sich um das faktisch erklärte mittel- bis langfristige Ziel Chinas,
dass der Yuan in Zukunft die bevorzugte Reservewährung Asiens wird. Wenn
dies zutrifft, muss der Yuan als eine solide und stabile Währung verteidigt
werden, ähnlich wie es Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren getan
hat. Aus unserer Sicht wäre der Beginn einer Reihe von Währungsabwertungen
extrem kontraproduktiv für Chinas Ansehen und Vertrauen in Asien und der
Welt.
Dieses politische Ziel wird selbstverständlich durch die Realität im Inland
auf die Probe gestellt. Sollte sich die Wirtschaft so stark abschwächen,
dass die Arbeitslosigkeit in China ansteigt, würde sich der Druck, schnell
wirkende stimulierende Maßnahmen umzusetzen, als unumgänglich erweisen.
Bislang hält sich die Arbeitslosenquote in China bemerkenswert stabil bei
rund 4 %. Soweit man den Daten trauen kann, lässt wenig darauf schließen,
dass die chinesische Job-Maschine nicht so läuft, dass die Kommunistische
Partei sich unwohl fühlte. Anzeichen dafür, dass sich dies ändert, würden
uns sehr alarmieren, denn ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in China würde
die Wahrscheinlichkeit von bevorstehenden wettbewerbsbedingten Abwertungen
in Asien deutlich erhöhen.
Konjunkturelle Anpassungen gegen strukturelle Ziele
In diesem Sinne unterstreicht der in dieser Woche vollzogene Schritt den
Wunsch Chinas, seiner Währung mehr Flexibilität zu gestatten und sie an die
die chinesische Regierung keinen Währungskrieg in Asien anzetteln wird. Er
liegt auf der politischen und weniger auf der wirtschaftlichen Ebene. Es
handelt sich um das faktisch erklärte mittel- bis langfristige Ziel Chinas,
dass der Yuan in Zukunft die bevorzugte Reservewährung Asiens wird. Wenn
dies zutrifft, muss der Yuan als eine solide und stabile Währung verteidigt
werden, ähnlich wie es Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren getan
hat. Aus unserer Sicht wäre der Beginn einer Reihe von Währungsabwertungen
extrem kontraproduktiv für Chinas Ansehen und Vertrauen in Asien und der
Welt.
Dieses politische Ziel wird selbstverständlich durch die Realität im Inland
auf die Probe gestellt. Sollte sich die Wirtschaft so stark abschwächen,
dass die Arbeitslosigkeit in China ansteigt, würde sich der Druck, schnell
wirkende stimulierende Maßnahmen umzusetzen, als unumgänglich erweisen.
Bislang hält sich die Arbeitslosenquote in China bemerkenswert stabil bei
rund 4 %. Soweit man den Daten trauen kann, lässt wenig darauf schließen,
dass die chinesische Job-Maschine nicht so läuft, dass die Kommunistische
Partei sich unwohl fühlte. Anzeichen dafür, dass sich dies ändert, würden
uns sehr alarmieren, denn ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in China würde
die Wahrscheinlichkeit von bevorstehenden wettbewerbsbedingten Abwertungen
in Asien deutlich erhöhen.
Konjunkturelle Anpassungen gegen strukturelle Ziele
In diesem Sinne unterstreicht der in dieser Woche vollzogene Schritt den
Wunsch Chinas, seiner Währung mehr Flexibilität zu gestatten und sie an die