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    Halvers Woche  164  0 Kommentare "Der Umgang mit Unsicherheit an den Börsen" - Seite 2

    Viele geldpolitische Tauben machen längst noch keinen weltkonjunkturellen Sommer

    Deutlich höheres Verunsicherungspotenzial haben ausgerechnet die Notenbanken, die doch eigentlich Beruhigungspillen in Familienpackungsgröße verteilen wollten. Doch sind die Finanzmärkte enttäuscht, dass das historisch wirksamste Konjunkturdopingmittel aller Zeiten, nämlich die Geldpolitik der Fed, trotz billigster Billigkeit und üppigster Üppigkeit nicht wie bislang üblich die gewünschte wirtschaftliche Leistungssteigerung bringt. Was soll man auch von diesem früher führenden „Welt-Finanzierer“ halten, der zwar die Liquiditätsausstattung Amerikas seit Beginn der Immobilienkrise Ende 2008 um ca. 400 Prozent hat explodieren lassen, jedoch die Welt-Wirtschaftsleistung um nur etwa 14 Prozent steigern konnte.

    Aus finanz- und realwirtschaftlicher Not muss selbst Chinas Notenbank ihre Stabilitätshüllen immer mehr fallen lassen. Die Frage ist berechtigt, ob sie nicht bald auch in ihrer prallen nackten Schönheit vor uns steht, um Volkes Zorn gegen Maos Nachfahren im Zaum zu halten. Denn bislang konnte noch kein nachhaltiger Erfolg in puncto Finanz- und Realwirtschaft beobachtet werden.

    Ebenso lässt Mario Draghis Einfluss auf die europäischen Finanzwerte zu wünschen übrig. Noch im Frühjahr war er der Magier der Euro-Märkte wie Alan Greenspan in den USA zu seinen besten Zeiten. Doch diese gehorchen ihm nicht mehr uneingeschränkt. Im Gegenteil, die Kursschwankungen nehmen zu und drohen sogar, die bislang so fröhlichen Konsumentenseelen zu belasten.

    Sollte es weltweit gar zu einer Phase dauerhafter Aktienschwankungen kommen, kann sich diese miese Stimmung selbst auf die Weltkonjunktur wie Mehltau niederlegen. Dieser geldpolitischen Kapitulation vor der Realwirtschaft wollen die Notenbanker aber nicht tatenlos zusehen. Von Draghi ist zu erwarten – verbalerotisch wurde es schon in Aussicht gestellt – dass es an Weihnachten 2015 ein weiteres großes dickes Liquiditätsgeschenk geben wird.

    Die Geister, die man rief, wird man nicht mehr los: Mehr Kursschwankungen voraus

    Leider heißt mehr konjunkturstützendes Geld aber nicht mehr finanzwirtschaftliche Beruhigung. Denn je mehr Geld im Umlauf ist, desto wilder vagabundiert dieses Geld rund um den Globus auf der verzweifelten Suche nach renditeträchtigen Investments.

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    Halvers Woche "Der Umgang mit Unsicherheit an den Börsen" - Seite 2 Halver 18. September 2015. MÜNCHEN (Baader Bank). Jetzt beginnt die dunkle Jahreszeit. An der Börse ist sie wenig beliebt, weil September und Oktober in der Vergangenheit für große Verunsicherung gesorgt haben. Wie viel Unsicherheit …

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