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    Kalte Dusche  3249  0 Kommentare Nach FOMC: Liquidität und Wachstum im Fokus - Seite 2

    Von den üblichen Verdächtigen an den Finanzmärkten hatte kaum jemand erwartet, dass die Fed die Zinsen jetzt anhebt. Die Reaktion an den Finanzmärkten könnte man daher als „sell the news“ einordnen. Der große Verfallstag gestern mag das Bild verzerrt haben, aber ich interpretiere die Reaktion so: Die Fed hat (mit weich gespülten Worten [1]) gesagt, „Jungs (und Mädels), es sieht nicht gut aus mit unserer schönen Wirtschaft!“ Das ist zwar an sich nichts Neues, auch wenn die Volkswirte großer Banken oftmals nach außen in Zweckoptimismus machen, schließlich sitzen sie auf Tonnen von Aktien, die noch raus müssen. Aber jetzt ist es quasi „offiziell“ und man kann das Urteil einer solchen „Autorität“ überall in der Zeitung lesen. Da wird lieber erstmal schnell verkauft.

    Und erneut nach China geblickt: Der Rückgang des chinesischen Wachstums, manche sehen es auf vier Prozent sinken, drückt über verschiedene Wege auf die ohnehin nicht gerade vor Wachstum sprühende Weltwirtschaft. Sinkende Importe trifft die Rohstoff- und Autoexporteure, Brasilien, Chile, Südafrika und Russland sind bereits schwer angeschlagen. Auch andere Schwellenländer sind in Mitleidenschaft gezogen worden – durch Kapitalabflüsse und knappere globale Liquidität.

    Die OECD nimmt die Wirtschaftsschwäche in wichtigen Schwellenländern zum Anlass, die globale Wachstumsprognose für 2015 auf 3,6% herabzusetzen, nach 3,8% im Juni. Für 2016 wird ein Plus von noch 3,0% erwartet. Dabei gibt es gravierende Unsicherheiten, heißt es. Hinter dem eingetrübten Ausblick steht ein stagnierender Welthandel und sich verschlechternde Bedingungen an den Finanzmärkten.

    „Schlechtere Bedingungen an den Finanzmärkten“ – damit ist das Thema „Liquidität“ gemeint (ich hatte es hier aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet). Die Notenbanken haben seit der Jahrtausendwende mehr als zehn Bill. Dollar in die Finanzmärkte gepumpt. Die ölexportierenden Länder haben jahrzehntelang ihre Überschüsse aus dem Ölgeschäft in den Kapitalmärkten der industrialisierten Länder investiert. Die Schwellenländer haben zur Ankurbelung ihrer Exporte beständig ihre Währungen durch Kauf von Währungen der Abnehmerländer geschwächt. Laut BIS haben sie seit der Finanzkrise Fremdwährungskredite in Höhe von 3 Bill. Dollar aufgenommen, insgesamt liegen die US-Fremdwährungskredite bei rund neun Bill. Dollar.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Kalte Dusche Nach FOMC: Liquidität und Wachstum im Fokus - Seite 2 Die Fed hat die Leitzinsen unverändert gelassen und das mit dem schwachen globalen Wirtschaftswachstum, der Volatilität an den Finanzmärkten und der niedrigen Inflation begründet. Ausdrücklich wird auch auf China Bezug genommen. Zugleich hat …