C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Mai 2016 - Seite 2
Seit der Finanzkrise haben sich die weltweiten Schuldenniveaus von ca. 140 Billionen USD um weitere 57 Billionen USD erhöht. Dies war der geschätzte Stand Mitte 2014, er dürfte nun um einiges höher liegen. Diese Schuldenausweitung wurde von den Zentralbanken angefacht um eine angeblich schwache Nachfrage nach Gütern und damit die Wirtschaft zu stützen. Alternativ sollten lediglich die Zinsniveaus gesenkt, Schuldner und die Kurse an den Kapitalmärkten gestützt werden. Immer mehr Beobachter sehen ein, dass diese Maßnahmen der realen Wirtschaft nicht weiter geholfen bzw. ihr eher geschadet haben. Das Problem ist nicht die fehlende Nachfrage, sondern eher das Angebot, welches durch jahrelange Kapitalfehlallokationen am Konsumenten vorbei produziert wird. Salopp ausgedrückt: Die Welt braucht nicht weitere Eisenerzminen, eine weitere Nachfrage nach Eisenerz kann nicht durch eine Geldschwemme „angekurbelt“ werden. Der Angebotsüberhang sollte vielmehr liquidiert werden, dies wollen die Zentralbanken aber verhindern.
In diesem Bezugsrahmen sollten die vergangenen Kursbewegungen gesehen werden. Nach einem schwachen Jahresstart intervenierten die Zentralbanken und Kurserholungen setzten an verschiedenen Märkten ein. Die Kurserholung wurde dabei primär von der Erwartung weiter lockerer Geldpolitik und nomineller Geldentwertung getrieben. Die reale Wirtschaft blieb schwach, defensive Assetklassen wie Gold, Anleihen bester Bonität und nicht-zyklische Aktiensektoren waren weiter gefragt. An dieser Grundkonstellation hat sich trotz der scheinbaren Entkopplung der vergangenen Wochen nichts geändert.
Gold
Die im Marktüberblick erwähnten Äußerungen der amerikanischen Notenbank leiteten eine überfällige Korrektur im Goldsektor ein. Für den Anleger wird es zunehmend irrelevant, ob er Aktie A oder B
kaufen sollte, wichtig erscheint eher die Allokation zu bestimmten Sektoren oder Assetklassen. Diese Entwicklung ist die direkte Folge der Zentralbankinterventionen, welche seit Jahren versucht,
die Preisniveaus ganzer Sektoren oder Assetklassen zu beeinflussen. Dies ist auch der Grund, weshalb wir in unseren Kommentaren eher allgemein von den Märkten sprechen und weniger von einzelnen
Depotpositionen. Der Vertrauensverlust in die Zentralbanken aufgrund ihrer wechselnden Stellungnahmen und Handlungen dürfte die Nachfrage nach Gold und Goldaktien weiter stützen.