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Günstigeres Umfeld für den europäischen Bankensektor - Seite 2
Es ist davon auszugehen, dass die US-Notenbank ihren Leitzins aufgrund der sehr guten Verfassung der US-Wirtschaft und der Anzeichen für einen Anstieg der Inflation schon sehr bald weiter anhebt. Der daraus resultierende Anstieg der langfristigen US-Renditen dürfte auch in Europa dazu führen, dass die sich derzeit auf historischen Tiefständen befindlichen langfristigen Zinsen wieder steigen.
Italien zeigt politischen Willen zur Stärkung der Banken
Der beschleunigte Abbau von zweifelhaften Forderungen in den Bankenbilanzen stellt ein weiteres positives Element für den Sektor dar. Dies gilt vor allem für die italienischen Institute, die wir in unseren Portfolios wie u.a. dem METROPOLE Euro und METROPOLE Selection halten. Der vor kurzem ins Leben gerufene Atlante-Fonds dient in Italien als Garant der Re-Kapitalisierungsmaßnahmen der fragilsten Banken und ermöglicht die Bereinigung der Bilanzen dank des Aufkaufs zweifelhafter Forderungen. Die Überarbeitung des italienischen Konkursrechts unterstreicht ebenfalls den politischen Willen die Restrukturierungen voranzutreiben, um einen Sektor zu stärken, der von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Erholung ist. Die Bekanntgabe der Fusion von Banco Popolare und Banca Populare di Milano (BPM) dient dem gleichen Zweck und stellt eine Revolution bei den italienischen Volksbanken dar. Nachdem bereits vor der Krise jahrelang über Reformen diskutiert worden war, werden diese Reformen seit dem vergangenen Jahr endlich in Angriff genommen. Es handelt sich um einen wahren Kraftakt der italienischen Regierung, die letztlich zu einer Konsolidierung der stark fragmentierten italienischen Bankenlandschaft führen dürfte.
Bankensektor biegt auf regulatorische Zielgerade ein
Die Explosion der regulatorischen Anforderungen seit 2008 hat ebenfalls wesentlich zum Druck auf die Rentabilität des Sektors beigetragen und zu einer erheblichen Stärkung der Qualität der Eigenmittel und der Mindestanforderungen geführt.. Der Basler Ausschuss für die Bankenaufsicht hat ein Konsultationspapier veröffentlicht, in dem er neue Regeln vorschlägt, wie die Aktiva der Banken nach Risiken gewichtet werden sollten. Dies hat Auswirkungen auf die Kennziffern der Solvabilität, also die Eigenmittelausstattung der Banken. Der Ausschuss wird seine Prüfung der risikogewichteten Aktiva (Risk Weighted Assets), insbesondere in Bezug auf das Kreditrisiko voraussichtlich bis Ende des Jahres abschließen. Diese Vorschläge sollen zu zuverlässigeren Ergebnissen mit geringeren Unterschieden in der Berechnung zwischen den einzelnen Banken führen. Der Basler Ausschuss bestätigte dabei erneut, dass diese Vorschläge nicht zu einem wesentlichen Anstieg der Eigenkapitalanforderungen führen dürfen. Bestimmte lokale Regulierungsbehörden (wie beispielsweise die französische) haben diese Intention seitdem bestätigt und so die Erwartung bestärkt, dass sich das Regulierungsumfeld zwar auch in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird, dass jedoch der wesentliche Teil der Arbeiten in Bezug auf Eigenkapitalanforderungen abgeschlossen scheint.
Der europäische Bankensektor hat im Kielwasser der allgemeinen Aktienmärkte, die sich seit Beginn des Jahres negativ entwickeln, ein neues Bewertungstief erreicht. Mittlerweile sind jedoch positive Signale zu beobachten, die dem Sektor erlauben dürften, wie bereits 2012–13 auf den Pfad einer Normalisierung seiner Rentabilität zurückzufinden. Dies könnte zu einer deutlichen Outperformance führen.
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