To leave or not to leave - Seite 2
Gott schütze England
Die Briten gehen von Bord, und damit gerät das Schiff EU in Not. Auch wenn die Brüsseler Politspitzen auf diversen TV-Kanälen souveränen Zweckoptimismus verbreiteten, hinter den Kulissen dürfte es weit weniger entspannt zugehen. Ob das Referendum der Briten nun aber auch den Anfang vom Ende der EU markiert, darüber wollen wir an dieser Stelle nicht spekulieren. Uns reicht, dass die Märkte jetzt in dergestalt unruhiges Fahrwasser gelangen, dass eine vernünftige Markteinschätzung nicht möglich ist. Von einer Prognose ganz zu schweigen. Nachdem die Nachricht vom Triumph der BREXIT-Befürworter über die Ticker lief, stürzte das britische Pfund über 10 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1985 ab. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar knapp 4 Prozent, so viel wie nie zuvor in der Geschichte der Gemeinschaftswährung. Der DAX brach noch vor dem Handelsbeginn um 10 Prozent ein, über 1.000 Punkte betrug der Verlust bereits zur Markteröffnung. Das ist historisch, noch nie gab es Vergleichbares. Die düsteren Prognosen der Vorwochen haben sich also bewahrheitet, und wir erleben heute einen veritablen Börsencrash, von dem wir später noch unseren Enkeln erzählen können. Was am Ende des Tages davon übrig bleibt, werden wir im weiteren Handelsverlauf sehen, fürs Erste jedenfalls bedanken wir uns bei den Briten für einen aufregenden Schwarzen Freitag und wünschen ihnen auf ihrer Reise ins Ungewisse alles Gute!
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
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Bildquelle: dieboersenblogger.de / Prime Quants