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     917  0 Kommentare Wir Babyboomer - Seite 2

    Die Wahlbeteiligung steigt von Altersgruppe zu Altersgruppe kontinuierlich an, erreicht ihren Scheitel bei den 60 bis 69jährigen und nimmt danach ab. Dieser Erfahrungswert ist historisch belegt und kann jetzt nicht plötzlich den Jungwählern zum Vorwurf gemacht werden. Insbesondere von denen nicht, die als jüngere ebenfalls Nichtwähler waren.

    Parteistrategen zielen wegen der medialen Aufmerksamkeit auf die Jungwähler, aber das ist eher Symbolik. Sie wissen: Verluste bei den älteren Wählern sind durch Gewinne bei den jüngeren Wählern nicht auszugleichen.

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    Die führt zum zweiten und entscheidenden Punkt. Die Älteren erdrücken die Jüngeren allein durch ihre schiere Masse. Spielen wir dies zunächst für Großbritannien durch. Noch im Jahr 1991 verfügte die Altersgruppe der 20 bis 30jährigen über das größte Gewicht. Dies zeigt die damalige Bevölkerungspyramide.

    Quelle: www.census.gov

    Quelle: www.census.gov

    Seither hat sich die Situation deutlich verändert (folgender Chart).

    Quelle: www.census.gov

    Quelle: www.census.gov

    Die Babyboomer stiegen in die Alterskohorte der 45- bis 55jährigen auf. Hinzu kommt, dass die Altersgruppe 60+ stärker besetzt ist als zu früheren Zeiten, insbesondere auf der Männerseite. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Der Ausgang des Referendums in Großbritannien ist ein klares Indiz für den Einfluss der Veränderung der Alterskohorten auf das reale Leben. Niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte traten die Älteren in einer derart großen Anzahl auf.

    Und das ist nur der Anfang. Wir blicken nach Deutschland und sehen im Jahr 2030 – in 14 Jahren – eine massive Übermacht der Gruppe der 60 bis 69jährigen, also der Gruppe, bei der die Wahlbeteiligung stets den Bestwert einnimmt.

    Quelle: www.census.gov

    Quelle: www.census.gov

    Nachfolgend ein praktisches Anwendungsbeispiel dieser Konstellation. Nehmen wir fiktiv an, in 14 Jahren findet ein Referendum über die Abschaffung des Euro statt. Nehmen wir weiter an, dass für 90 Prozent der Jüngeren eine Rückkehr zur Deutschen Mark nicht vorstellbar ist. Sie kennen diese Währung nicht mehr, sie wollen den Euro behalten. Hingegen wollen wir Babyboomer – dann 60 bis 69 Jahre alt – die Deutsche Mark zurück. Unerbittlich stehen wir uns gegenüber. Klar wäre: der Euro würde abgeschafft, die DM würde eingeführt werden.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Wir Babyboomer - Seite 2 Werden wir Babyboomer die Jungen abwürgen und ihnen jegliche Wahlfreiheit nehmen? Werden wir uns als Rentner in einem permanenten kognitiven Unruhestand bewegen? Sind wir im Jahr 2030 die Verschwörungstheoretiker, die Facebook-Meckerer, die rhetorischen Sprengmeister der Kommentarfunktionen der Süddeutschen, der FAZ, der Welt, des Spiegels, des Focus? Anknüpfungspunkt für diese Recherche ist das unterschiedliche Abstimmungsverhalten der Generationen anlässlich des EU-Referendums in Großbritannien.

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