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    Investmentfonds  3664  0 Kommentare Versteckte Gebühren – auch bei ETFs?

    Exchange Traded Funds sind angeblich in ihrer niedrigen Kostenstruktur nicht zu schlagen. Doch ist das wirklich so? Auch bei ETFs gibt es versteckte Kosten, die die Performance erheblich beeinflussen können.

    Manches entdeckt man nur, wenn man ganz genau hinschaut. (Foto: Vojtech Herout / fotolia)

    Privatanleger, die aktiv Wertpapiere an der Börse handeln, kennen dieses Phänomen: Mit jedem Trade nimmt der Broker eine Gebühr ein, die die Performance des Investments schwächt. Die Gebühr unterscheidet sich vom einen zum nächsten Anbieter, zehrt aber in jedem Fall an der Rendite. So ähnlich ist es auch bei ETFs. Die Handelskosten der Indexfonds werden nicht öffentlich ausgewiesen, können aber durchaus die Performance des ETFs beeinflussen, wenn dieser zum Beispiel seine Gewichtung der Assets aufgrund neuer Zusammensetzung des Index ändern muss.

    Je nach Trade gibt es einen „Spread“, also eine Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Diese Spreads sind bei Assets mit einer hohen Marktkapitalisierung sehr gering und betragen nur etwa ein bis zwei Cents. Je seltener bestimmte Aktien gehandelt werden, desto größer wird dieser Preisunterschied und kann zwischen zehn und 15 Cent pro Aktie betragen. In der Masse ergeben sich damit auch Preisunterschiede im Kurs der ETFs und Abweichungen vom Nettovermögenswert (NAV) des Referenzindex, wie das Journal of Portfolio Management in einer aktuellen Studie herausgefunden hat.

    Was viele ETF-Investoren nicht wissen

    ETFs, die sich also auf weniger liquide Assets konzentrieren, können im Durchschnitt eine Rendite erzielen, die um einen Prozent niedriger ist als die des Vergleichsindex. Diese Tatsache ist den wenigsten Anlegern bewusst, schreiben die Forscher Angel, Broms und Gastineau in dem Beitrag für das Fachmagazin.

    Auch Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung können beim häufigen Traden für die Performance des ETFs relevant sein, schreibt John Prestbo für das Finanzmagazin Marketwatch. In Ausnahmefällen ändert sich nämlich die Zusammensetzung eines Index, wie es zum Beispiel beim DAX dieses Jahr schon der Fall war. Der Salz- und Düngerhersteller K+S ist abgestiegen. Dafür ist ProSiebenSat1 vor Ostern in den DAX aufgenommen worden. Zwischen der Ankündigung und der tatsächlichen Umstellung des Index kann bis zu eine Woche vergehen, in der der Kurs der betreffenden Aktie meist im Wert deutlich zulegt. Wenn die passiven Produkte dann die Umstellung vornehmen, kaufen sie die neuen Index-Aktien zu einem höheren Kurs, wodurch wiederum Unterschiede entstehen können.

    Im Fall von ProSiebenSat1 war der Aufstieg in den DAX von Insidern schon seit zwei Jahren erwartet worden. Aktive Fondsmanager konnten sich daher schon früh positionieren und die Kursgewinne in dieser Zeit einstreichen. Bei ETFs ist das nicht möglich.

    Was Anleger beim Kauf von ETFs beachten sollten

    Leider können Investoren an diesen versteckten Handelskosten bei ETFs nichts ändern. Für das eigene Portfolio gilt aber: Wer sich einmal für einen ETF entschieden hat, sollte möglichst langfristig dabei bleiben und nur notwendige Änderungen vornehmen. Denn jeder Trade zehrt an der Rendite.

    Anleger sollten bei der Vermögensbildung aber nicht nur auf die Kosten achten. Auch aktive Fonds können sich mit ETFs im Portfolio gut ergänzen, wie das Magazin Fonds Spezial in seinem aktuellen Schwerpunkt verdeutlicht. „Natürlich sind ETFs günstiger, doch die Kosten seien für die Vermögensbildung nicht relevant“, sagt Thomas Soltau, Vorstand des Online-Fondsvermittlers FondsDISCOUNT.de im Interview (siehe Video). „Wenn ich ein Investment habe was teuer ist, mir aber nach Kosten eine höhere Performance generiert, dann ist die Performance entscheidend.“

    Für eine sinnvolle Portfoliodiversifikation ist es also gar nicht notwendig, aktive und passive Fonds wie in einer Glaubensfrage gegeneinander auszuspielen. Im Gegenteil – oft kann eine Kombination der beiden Fondsklassen bestehende Anlagestrategien ergänzen. 

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