Verfügen die US-Investoren über Geheimwissen?

Was ist los mit den Aktienmärkten? Sind die amerikanischen Anleger besser informiert als wir Europäer oder ist es nur Zufall?

Seit März / April 2003 hat es immer wieder verdeckte Aktienkäufe in erheblichem Umfang auf amerikanischer Seite gegeben. Pikanterweise immer dann, wenn wichtige charttechnische Marken zu fallen drohten. Eine unsichtbare Hand hat die Kurse dann fast buchstäblich in letzter Sekunde wieder über die entscheidenden Marken gehievt und so einen charttechnischen Gau verhindert.

Zwischenzeitlich tauchten sogar Gerüchte über eine Spezialeinheit auf, die im Auftrag der amerikanischen Regierung ein Abtauchen der Aktienmärkte verhindern sollte. Solche Vermutungen hat es auch schon in der Vergangenheit gegeben. Es liegen jedoch keine eindeutigen Beweise für deren Existenz vor. Selbst die Mondphasen mussten bei einigen Analysten (nicht Astrologen) als Erklärung herhalten.

Meine Vermutung geht eher in Richtung US-Pensionsfonds, die über genügend finanzielle Macht verfügen, um Trends zumindest zeitweise zu etablieren bzw. zu stabilisieren. Leider können deren Transaktionen nur mit zeitlicher Verzögerung ermittelt werden.

In jedem Fall haben die US-Investoren in den letzten Monaten sehr gut verdient.

Tatsache ist, dass die großzügige Geldversorgung der US-Wirtschaft (und der Bevölkerung!) kurstreibend wirkt. Betrachtet man die Charts, so wird das Ausmaß deutlich.





Je mehr Geld aufgrund fehlender Anlagealternativen seinen Weg an die Börsen findet, umso weniger wichtig werden fundamentale Aspekte – zumindest kurzfristig.








Seit gut einem Monat ziehen die US-Anleger kontinuierlich Gelder ab. Anfang Juni verwalteten US-Geldmarktfonds 5% mehr Kapital als heute. In den letzten Tagen zogen institutionelle Anleger über 1.5 Mrd. US-Dollar aus Geldmarktfonds ab. Bei Privatanlegern waren es immerhin knapp 200 Millionen US-Dollar.





Fazit: Ob es sich dabei nur um ein Strohfeuer handelt, werden die nächsten Wochen zeigen. Es liegen jedenfalls noch genügend Gelder auf der hohen Kante. Wie lange halten die Investoren das „restliche Pulver" noch trocken?