WAZ
Das liebe Geld der Steuerzahler - Kommentar von Stefan Schulte zur Staatsbahn
Essen (ots) - Die These, der Staat bediene die Grundbedürfnisse
seiner Bürger stets am besten und investiere zielgenauer als privates
Kapital dies je könnte, harrt ihres Realitätschecks. Trotzdem: Als
Politiker kann man gut und gerne gegen die Privatisierung von
Staatskonzernen sein. Erst recht, wenn es um öffentliche
Daseinsvorsorge wie die Bahn geht.
Warum aber ein Verkauf von Minderheitsanteilen der Logistiktochter
Schenker das Ende der Staatsbahn bedeuten sollte, ist ohne
ideologische Scheuklappen kaum erklärbar. Schenker verschifft Güter,
schickt Lkw durch Europa und versucht, im Luftfrachtgeschäft Fuß zu
fassen. Konkurrenten sind börsennotierte Weltkonzerne. Ein
Teil-Börsengang von Schenker macht keinen ICE langsamer. Im
Gegenteil: Die Bahn hätte einen Teil des Geldes in die eigene
Sanierung stecken können.
Freilich sieht auch der Unternehmer namens Staat, dass seine Bahn
dringend Geld braucht. Statt es an der Börse einzusammeln, schießt
die Koalition eben Steuermilliarden nach. Das geht immer. Auch, wenn
die Töchter, warum auch immer, mal weniger Gewinne abführen sollten.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
seiner Bürger stets am besten und investiere zielgenauer als privates
Kapital dies je könnte, harrt ihres Realitätschecks. Trotzdem: Als
Politiker kann man gut und gerne gegen die Privatisierung von
Staatskonzernen sein. Erst recht, wenn es um öffentliche
Daseinsvorsorge wie die Bahn geht.
Warum aber ein Verkauf von Minderheitsanteilen der Logistiktochter
Schenker das Ende der Staatsbahn bedeuten sollte, ist ohne
ideologische Scheuklappen kaum erklärbar. Schenker verschifft Güter,
schickt Lkw durch Europa und versucht, im Luftfrachtgeschäft Fuß zu
fassen. Konkurrenten sind börsennotierte Weltkonzerne. Ein
Teil-Börsengang von Schenker macht keinen ICE langsamer. Im
Gegenteil: Die Bahn hätte einen Teil des Geldes in die eigene
Sanierung stecken können.
Freilich sieht auch der Unternehmer namens Staat, dass seine Bahn
dringend Geld braucht. Statt es an der Börse einzusammeln, schießt
die Koalition eben Steuermilliarden nach. Das geht immer. Auch, wenn
die Töchter, warum auch immer, mal weniger Gewinne abführen sollten.
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