ETF Securities - September Ausblick
Aufholjagd bei europäischen Aktien - Seite 2
Bewertungen sprechen für Europa
Bei einer Analyse des zyklisch bereinigten KGV (Shiller-KGV oder CAPE Ratio), unter Berücksichtigung unterschiedlicher Gewinnzyklen zeigt sich, dass die USA im Vergleich von insgesamt 52 globalen Aktienmärkten den teuersten Markt darstellen. Große US-Unternehmen mit einem KGV von 24 werden um 50% über ihrem langfristigen Durchschnitt von 16 gehandelt. Im Vergleich dazu ist Europa (ohne GB) mit einem KGV von 16 relativ günstig bewertet (unter dem historischen Durchschnitt von 18,7). Somit sehen wir hier langfristiges Potenzial für europäische Aktien.
Europäische Unternehmen lassen in der Regel einen höheren Teil ihrer Gewinne über Dividenden an die Anleger fließen als profitablere US-Unternehmen. Im Vergleich zu US-Unternehmen bieten europäische Namen eine höhere Dividendenquote und eine höhere Dividendenrendite, was ihre Attraktivität im aktuellen Niedrigzinsumfeld zusätzlich steigert. Die Kombination aus günstigeren Bewertungen und höheren Dividenden machen europäische Aktien zu einem lohnenswerten Investment für Anleger auf der Suche nach Rendite.
Politik kollidiert mit den Märkten
Im Vorfeld der kommenden Wahlen in den USA, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden (alle innerhalb eines Jahres) könnte die Volatilität an den US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkten deutlich zunehmen. Die starken Umfragewerte populistischer Parteien in Europa sprechen für ein höheres Risiko bei europäischen Aktien. Obwohl die politischen Entwicklungen mit den Märkten kollidieren könnten, sehen wir in Europa das Potenzial für eine Erholung der Unternehmensgewinne, bedingt durch bessere BIP-Daten, die Ausweitung des Kreditvolumens und den schwächeren Lohndruck.