C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien November 2016
Überblick
Der Edelmetallsektor korrigierte im November wieder deutlich. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index fielen um -12,9%, der MV Junior Gold Mines Index um
-12,7%, Silber um -4,6%, Gold um –5,0%, (alle Werte in EUR). Auch wenn die Kursschwäche seit Juli noch als „normale“ Korrektur des vorangegangen Anstiegs zu werten ist, könnten weitere Verluste zu
Folgeverkäufen von enttäuschten Anlegern führen. Positiv zu werten ist, dass die Goldaktien seit Mitte November stabil geblieben sind, während der Goldpreis weitere 5% verloren hat. Auf Jahressicht
gehört der Sektor mit über 50% Kursgewinn zu den erfolgreichsten.
Marktüberblick
Der November war geprägt von der Marktreaktion in Folge der US Präsidentschaftswahlen. Insbesondere zyklische Anlagen mit Fokus auf Nordamerika verbuchten deutliche Kursgewinne, allen voran die
Aktien aus dem Finanz-, Energie- und Industriesektor. Auch Rohöl und die breiten Rohstoffindices legten zu, der USD notierte fester gegenüber dem EUR, dem
Yen und den Emerging Markets Währungen. Im Gegenzug gaben Aktien aus Europa, Japan und den Emerging Markets nach, gleiches galt für defensive und zinssensitive Sektoren wie Konsum oder Versorger.
Gold und Silber, sowie die deutschen und amerikanischen Staatsanleihen, notierten deutlich schwächer. Die Zinsniveaus setzten ihren Anstieg weltweit fort, wobei dies in den USA besonders ausgeprägt
war. Die Zinskurven wurden wieder steiler, anders als im Vormonat stiegen auch die Kreditrisikoaufschläge.
In der Gesamtschau war eine ausgeprägte Variabilität der Erträge an den Kapitalmärkten zu beobachten. Die Anleger griffen fast euphorisch zu zyklischen US Anlagen, vernachlässigten die zyklischen Anlagen aus dem Rest der Welt und verkauften aggressiv defensive Anlagen. Beispielsweise betrug die Ertragsdifferenz zwischen Aktien der US Finanz- und Konsumsektoren mehr als 20%. Bei den Erklärungsversuchen verweisen die Analysten vor allem auf mögliche Wachstumsimpulse durch neue wirtschaftspolitische Maßnahmen des US Präsidenten. Anderseits seien die Möglichkeiten angesichts historisch hoher Staatsschulden begrenzt, ferner dürfte es zu einer deutlichen Zeitverzögerung bei der Implementierung jedweder Maßnahme kommen. Das Prinzip Hoffnung wird oft herangezogen.