Hausse am US-Aktienmarkt lässt die letzten Bären aussterben - Seite 2
Möglicher Handelskrieg mit China wäre ein enormes Risiko
Wenig Beachtung schenken Investoren hingegen derzeit dem Risiko, dass Trump einen Handelskrieg mit China anzetteln könnte. Trump wirft China vor, dass es den Renminbi künstlich schwach halte, Staatsfirmen stütze und so seine Wettbewerbsfähigkeit im Export verbessere. Das gehe zu Lasten gerade der US-Industrie. So lag das Außenhandelsdefizit der USA mit China im Jahr 2015 bei horrenden 365,7 Billionen Dollar. Damit macht es fast 70 Prozent des gesamten Handelsdefizits der USA aus. Sollte Trump seine Pläne in die Tat umsetzen, hätte das dramatische Folgen für die chinesische Wirtschaft. Laut den Berechnungen von Kevin Lai, Chefvolkswirt für Asien bei Daiwa Capital Markets, würden Einfuhrzölle von 45 Prozent auf chinesische Produkte – wie sie Trump fordert – zu einem Einbruch der chinesischen Exporte in die USA um 87 Prozent führen.
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Das wäre ein Rückgang um horrende 420 Mrd. Dollar. Da China auf einen Handelskrieg seinerseits mit harten Maßnahmen reagieren würde, würde das die Perspektiven der US-Exportwirtschaft und damit der Wirtschaft insgesamt deutlich eintrüben, gerade für Firmen wie General Motors, geht doch mehr als ein Drittel des Absatzes von GM nach China.
Steigende Zinsen bremsen US-Wirtschaft deutlich
Während die Aussicht auf Trumps Konjunkturprogramm den S&P500 deutlich beflügelt, hat er gleichzeitig deutlichen Gegenwind: von den stark steigenden Zinsen. So sind die Schulden des privaten Sektors, also von privaten Haushalten und Unternehmen außerhalb des Finanzsektors, zuletzt auf den Rekord von 47 Billionen Dollar gestiegen – das sind herbe 252 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Ein Zinsanstieg belastet vor allem die Hauskäufer und –finanzierer. Für jemanden, der eine Hypothek von 250.000 refinanzieren muss, bedeutet ein Zinsanstieg um 100 Basispunkte (einen Prozentpunkt) eine zusätzliche jährliche Zinsbelastung von 2.500 Dollar.
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Der Dämpfer für die Konjunktur kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, zeigt doch bereits die Autoindustrie kräftige Bremsspuren. So drosseln nach Ford nun auch General Motors und Fiat Chrysler die Produktion. Die Analysten von JPMorgan gehen davon aus, dass ein Zinsanstieg um 100 Basispunkte die Gewinne der S&P500-Unternehmen um 1,5 Prozent senken würden. Etliche Investoren warnen daher, dass weiter steigende Zinsen allmählich Gegenwind für den Aktienmarkt bedeuten könnten.
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Immerhin liegen die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen mit rund 2,5 Prozent deutlich über der Dividendenrendite des S&P500 von 2,1 Prozent, womit der Aktienmarkt allmählich etwas unattraktiver wird, gerade dividendenstarke Werte, wie Telekomfirmen und Versorger. Die Analysten von Goldman Sachs sehen den Schmerzpunkt für den S&P500 bei Zinsen von 2,75 Prozent für zehnjährige Anleihen. Der Anleihen-König Jeff Gundlach warnte zuletzt, dass es ab drei Prozent zu Turbulenzen am Aktienmarkt kommen werde.
Im zweiten Teil des Beitrags werden wir uns näher damit beschäftigen, welche Auswirkungen der stark steigende Dollar auf die US-Wirtschaft hat..