checkAd

    ETF Securities - Ausblick 2017  1827  0 Kommentare Auswirkungen eines „harten Brexit“

    Wofür steht die EU?

    Jedes Mitgliedsland der Europäischen Union hält sich an vier fundamentale Prinzipien:

    ·         Freier Warenverkehr;

    ·         Dienstleistungsfreiheit;

    ·         Freier Kapital- und Zahlungsverkehr; und

    ·         Personenfreizügigkeit.

    Die Verhandlungen zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU sind mit erheblicher Unsicherheit verbunden. Eins scheint jedoch sicher zu sein: Der Zugang zum Binnenmarkt wird nicht kostenlos gewährt.

    Ein „harter Brexit“ würde vermutlich zu einer Handelsbeziehung zwischen Großbritannien und der EU über die Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO) führen. Der Handel zwischen Großbritannien unterläge dann Zöllen und anderen Barrieren, die EU-Haushaltszahlungen würden eingestellt und die Einwanderung eingedämmt.


    Zollunion vs. freier Handel ...

    Eine Zollunion ermöglicht Ländern wie der Türkei, Andorra und San Marino, am freien Warenverkehr mit EU-Mitgliedsstaaten teilzunehmen. Allerdings können diese Länder keine freien Handelsabkommen mit anderen Nicht-EU-Ländern schließen und sind an die EU-Handelsvereinbarungen mit dem Rest der Welt gebunden. Ein reines Freihandelsabkommen wäre schwieriger zu bewerkstelligen und würde mühsame Verhandlungen nach sich ziehen (das Abkommen mit Kanada war erst nach sieben Jahren ausgehandelt). Eine solche Vereinbarung würde (im Gegensatz zu einer Zollunion) aber für Dienstleistungen gelten, und Großbritannien könnte uneingeschränkt Vereinbarungen mit Drittparteien abschließen.

    ... und EFTA und EWR

    Dagegen ermöglicht das Abkommen zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) drei der vier Mitgliedsstaaten der Europäischen Freihandelsassoziation (European Free Trade Association, EFTA), nämlich Norwegen, Island und Liechtenstein, den Zugang zum EU-Binnenmarkt. Diese Länder müssen aber den vier „Grundfreiheiten“ der EU (mit bestimmten Ausnahmen, z.B. Landwirtschaft und Fischereipolitik) zustimmen und finanzielle Beiträge zum EU-Haushalt leisten. Alle EFTA-Mitglieder (einschließlich der Schweiz) haben die Möglichkeit, Handelsabkommen mit anderen Ländern außerhalb der EU zu schließen. Die Schweiz ist allerdings kein Teil des EWR, verfügt aber über eine Reihe bilateraler Abkommen mit der EU, welche den Handel und die Personenfreizügigkeit sowie den freien Kapital- und Zahlungsverkehr regeln. Dennoch tragen alle EFTA-Mitglieder zum EU-Haushalt bei.


    ETF Securities
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    ETF Securities ist einer der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsennotierten Rohstoffprodukten (ETPs) und bietet eine umfangreiche Palette an börsennotierten Aktien-, Rohstoff- und Währungsprodukten an. Das Unternehmen hat im Jahr 2003 das erste börsennotierte, physisch hinterlegte Gold-Produkt emittiert. Mittlerweile bietet ETF Securities über 300 ETPs in den Assetklassen Rohstoffe, Währungen und Aktien an, die an den wichtigsten Börsen weltweit notiert sind.
    Mehr anzeigen
    Seite 1 von 3
    Verfasst von ETF Securities
    ETF Securities - Ausblick 2017 Auswirkungen eines „harten Brexit“ Ein „harter Brexit“ zählt nicht zu unserem Hauptszenario. Wir rechnen mit einem „Mittelweg“ ähnlich dem EFTA-Modell, dem die Schweiz angehört. Nach dem Einspruch der britischen Regierung beim Supreme Court gegen das High-Court-Urteil zum Auslösen von Artikel 50 wäre die Einleitung des Brexit im März 2017 das „Best Case“-Szenario. Wir rechnen mit einer Versteilung der britischen Gilt-Kurve, da der britische Haushalt eine Neubewertung von Staatsanleihen nach sich zieht. Unterdessen dürfte sich die Rally britischer Aktien abschwächen, da die Vorteile eines schwächeren Pfund Sterling nachlassen.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer