Marktüberblick
FED zeigt sich zurückhaltend und vermeidet Konfrontation mit dem Weißen Haus!
Die vergangene Handelswoche hatte mit der Notenbanksitzung des FED und den US-Arbeitsmarktdaten einige wichtige Termine auf der Agenda. Allerdings bleibt auch danach der neue US-Präsident Donald Trump und seine protektionistischen Entscheidungen das beherrschende Thema an der Wall-Street und den weltweiten Finanzmärkten. Insbesondere ein Telefonat zwischen Trump und dem australischen Premier sorgte zu Wochenbeginn für Wirbel. Zwar resultierten hieraus noch keine marktrelevanten Konsequenzen aber Anlegern stellt sich hiernach verstärkt die Frage, inwieweit der neue US-Präsident berechenbar ist. Die amerikanische Zentralbank spielte sich unterdessen nicht in den Vordergrund und bestätigte lediglich ihre bisherigen Aussagen.
Marktsituation S&P 500 – 06. Februar 2017
Das FED belässt den Leitzins wie erwartet zwischen 0,5 und 0,75 Prozent und lässt damit keine direkte Leitzinserhöhung folgen. Damit hatte der Markt allerdings auch gerechnet und zeigte sich dementsprechend unbeeindruckt. Das FED möchte zunächst abwarten wie sich die Situation in Washington entwickelt, was man durchaus als vernünftig ansehen kann.
In ihrem Statement zeigte sich das FED nach wie vor optimistisch in Bezug auf die Konjunkturlage. Das Stellenwachstum und die Arbeitslosenquote seien nach wie vor solide. Auch das Verbrauchervertrauen und die Stimmung der Unternehmen hätten sich weiter verbessert, heißt es in dem Communiqué.
Die Inflation liegt zudem weiterhin unter der Zielmarke von 2 Prozent und notiert derzeit bei 1,7 Prozent. Hieraus ergibt sich für das FED noch kein zwingender Handlungsbedarf. Dass das FED derzeit einen genauen Blick auf das Weiße Haus wirft und die Situation genauso schlecht abschätzen kann wie die Anleger, zeigt die Tatsache, dass in dem Statement keinerlei Hinweis zu einem Termin für die nächste Zinsanhebung gegeben wird. Das verdeutlicht, dass sich die US-Notenbank nach wie vor unsicher über die Auswirkungen der Präsidentschaftswahlen auf die Konjunktur ist. Anleger erwarten zwar aufgrund der geplanten Investitionen und Reformen (Deregulierung und Steuerreform) einen deutlichen Impuls für das Wirtschaftswachstum, sind aber auch skeptisch was die Berechenbarkeit des neuen US-Präsidenten angeht. Zudem liegen nach wie vor keine detaillierten Pläne vor wie genau investiert werden soll und wie die Steuerreform aussieht bzw. umgesetzt wird.