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Gothaer Anlegerstudie 2017: Kritik der Bürger an Niedrigzinspolitik wird lauter (deutsch)
Gothaer Anlegerstudie 2017: Kritik der Bürger an Niedrigzinspolitik wird lauter
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Studie/Studienergebnisse
Gothaer Anlegerstudie 2017: Kritik der Bürger an Niedrigzinspolitik wird
lauter
17.02.2017 / 10:10
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- Sicherheitsbedürfnis lässt im Vergleich zum Vorjahr leicht nach
- Klassische Anlageformen wie Sparbuch oder Lebensversicherung erfreuen
sich weiter hoher Beliebtheit, allerdings mit sinkender Tendenz
- Mittlerweile 56 Prozent der Deutschen sind mit Niedrigzinspolitik der
EZB unzufrieden
Köln, 17. Februar 2017 - Bei der Geldanlage setzen die Deutschen nach wie
vor in erster Linie auf Sicherheit, wenn auch mit leicht sinkender Tendenz.
Rund einem Drittel der Bürger ist Flexibilität ihrer Anlagen am
wichtigsten. Das sind zwei Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum
Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM)
von der forsa Politik- und Sozialforschung Ende Januar 2017 durchführen
ließ.
Für 52 Prozent der Bundesbürger ist Sicherheit nach wie vor das
entscheidende Kriterium bei der Geldanlage, im Vorjahr waren es mit 54
Prozent allerdings noch etwas mehr. Flexibilität wünschen sich 32 Prozent,
eine hohe Rendite ist für neun Prozent wichtig. Dies spiegelt sich auch in
der Auswahl der Anlageformen wider: 45 Prozent der Befragten setzen auf das
Sparbuch. Bausparverträge und Lebensversicherungen erfreuen sich mit 30
bzw. 29 Prozent ebenfalls noch immer großer Beliebtheit. Allerdings sinkt
der Zuspruch mit den anhaltend niedrigen Zinsen. Im Vorjahr hatten
beispielsweise noch 48 Prozent das Sparbuch an erster Stelle genannt.
Kritik an Niedrigzinspolitik wächst
Dementsprechend wird auch die Kritik an der Niedrigzinspolitik der EZB
lauter. Mittlerweile halten 56 Prozent der Befragten diese Strategie für
ein untaugliches Mittel, um den Problemen im Euro-Raum zu begegnen. 2016
waren es mit 46 Prozent noch 10 Prozent weniger. Die Zustimmung zu dieser
Politik ist auf 34 Prozent gesunken, 2016 befürworteten noch 43 Prozent der
Deutschen diesen Kurs.
Christof Kessler, Vorstandssprecher der GoAM, erklärt dazu: "Die Deutschen
sind offensichtlich durch die anhaltende Krise verunsichert und suchen bei
der Geldanlage vor allem Sicherheit. Doch ist ihnen durchaus bewusst, dass
sie nur geringe Renditen oder inflationsbereinigt sogar negative Zinsen
erwarten können. Daher wird die Unzufriedenheit der Privatanleger mit der
Niedrigzinspolitik der EZB immer größer."
Fonds und Aktien als renditestarke Alternative
Renditestärkere Alternativen sind der Mehrheit der Deutschen durchaus
bekannt. Nach Anlageformen mit höherer Renditeerwartung gefragt, nennen 28
Prozent der Befragten Aktien und Fonds. Höhere Gewinne versprechen sich die
Deutschen auch von Immobilienanlagen, diese wurden von 25 Prozent als
renditestark genannt. Vor einem Jahr waren dies noch 22 Prozent. Immerhin
42 Prozent der Befragten konnten keine Alternative benennen.
Dementsprechend investieren je 17 Prozent der Befragten in Fonds oder
Aktien. 16 Prozent der Befragten legen derzeit gar kein Geld an.
Bei Fonds wird gestreut
Bei der Fondsanlage setzen die Deutschen immer stärker auf Diversifikation:
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Befragten, die in zwei bis
drei Fonds investieren, etwas erhöht: Mittlerweile sind es 42 Prozent, 2016
waren es 40 Prozent. Noch stärker gestiegen ist der Anteil der Deutschen,
die vier oder fünf verschiedene Fonds im Depot haben. Dies sind aktuell 19
Prozent, im Vorjahr waren es 14 Prozent der Bundesbürger.
"Dieses Ergebnis zeigt, dass viele Anleger die Bedeutung der
Diversifizierung erkannt haben und Chancen und Risiken breiter streuen. In
der Niedrigzinsphase können gerade Mischfonds die Schwankungen des
Börsenmarktes über eine breite Diversifikation ausgleichen, ohne auf
Rendite zu verzichten. Ihr großer Vorteil ist, dass sie sich durch ihre
vielen Standbeine an das wechselhafte Marktgeschehen erheblich besser
anpassen können als reine Aktienfonds - durch die Streuung sinkt das
Risiko", kommentiert Christof Kessler das Ergebnis. "Zu dieser aktiven
Steuerung der Aktienquote ist aber auch bei den Mischfonds eine intensive
und regelmäßige Analyse der Kapitalmärkte unablässig, nur so kann auf
kurzfristige Marktschwankungen angemessen reagiert werden. Wer dazu keine
Zeit oder Muße hat, sollte diese Aufgabe Experten überlassen. Anleger
können davon insbesondere über unsere drei vermögensverwaltenden Comfort
Fonds profitieren."
Große Angst vor Inflation und sinkendem Lebensstandard
Die anhaltende Verunsicherung der Anleger zeigt sich auch bei der Angst vor
einer Inflation, die sich seit Jahren auf einem hohen Niveau bewegt. 63
Prozent der Befragten befürchten aktuell, dass es zu einem starken
Preisanstieg und zu einer Entwertung der Geldanlagen kommt, 2016 waren es
ebenfalls 63 Prozent, 2015 nur 55 Prozent. Die Sorge um einen sinkenden
Lebensstandard hegen über alle Altersgruppen 53 Prozent der Deutschen,
unter den 30- bis 44-Jährigen befürchten sogar 70 Prozent, dass ihre
Geldanlagen später nicht ausreichen, um ihren jetzigen Lebensstandard zu
halten. Die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone ist trotz
angekündigtem Brexit mit 38 Prozent nicht größer geworden (Vorjahr 39
Prozent).
Auswirkungen der politischen Veränderungen auf Anlageziele gering
Dazu passt auch, dass nur 15 Prozent der Befragten sagen, dass es durch die
jüngsten politischen Veränderungen wie Brexit oder die US-Wahl schwieriger
geworden sei, ihre Ziele bei der Geldanlage zu erreichen. Dementsprechend
sehen die Deutschen auch keine Notwendigkeit, ihre Geldanlagen in nächster
Zeit umzuschichten. 87 Prozent halten an ihrem bestehenden Portfolio fest,
nur 12 Prozent planen Veränderungen in ihrem Depot. Auch die
Risikobereitschaft ist weiter niedrig: Nur 20 Prozent der Befragten wären
bereit, zugunsten einer höheren Rendite auch ein höheres Risiko einzugehen.
Grafiken zur Studie, einen O-Ton und ein Video Statement finden Sie hier:
http://www.gothaer.de/ueber-uns/presse/publikationen/studien/
anlegerstudie-2017.htm
Zur Studie:
Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der
Gothaer Asset Management AG von der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH
Ende Januar 2017 mithilfe computergestützter Telefoninterviews
durchgeführt. Dabei wurden 1.010 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem
systematischen Zufallsverfahren ausgewählt und befragt.
Über die Gothaer Asset Management AG
Die Gothaer Asset Management AG ist die Asset Management Gesellschaft des
Gothaer Konzerns und eine 100prozentige Tochter der Gothaer Finanzholding.
Sie ist ein auf Versicherungsunternehmen, Versorgungswerke und
Pensionskassen spezialisiertes Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in
Köln, das Dienstleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette der
Kapitalanlage der Versicherungen hinweg anbietet. Beginnend mit dem Asset
Liability Management und der Portfolioverwaltung erstrecken sich die
Dienstleistungen bis zu Planung und Controlling im HGB-/IFRS-Kontext. Hinzu
kommen eine ganze Reihe eigener Publikumsfonds. Derzeit wird ein
Kapitalanlagevolumen von rund 28 Milliarden Euro in fast allen Assetklassen
verwaltet.
Ihr Ansprechpartner:
Martina Faßbender
Presse und Unternehmenskommunikation
Telefon: 0221/ 308-34531
Telefax: 0221/ 308-34530
Gothaer Konzern
Gothaer Allee 1, 50969 Köln
E-Mail: martina_fassbender@gothaer.de
Internet: www.gothaer.de
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