Robo-Advisors
Wie Online-Vermögensverwalter Renditen für jedermann erwirtschaften
Warum sollte eine professionelle Vermögensverwaltung nur Spitzenverdienern vorbehalten sein? Gerade in heutiger Zeit, wo die Inflation das zinslos Ersparte langsam aber sicher auffrisst, sind Kleinsparer mehr denn je auf Expertise angewiesen. Ein Robo-Advisor kann hier helfen – satte Renditen inklusive.
Auf die Frage, auf was man bei der Geldanlage gerne verzichtet, fallen dem geneigten Bankkunden meist schnell ein paar Punkte ein. Ob Performancegebühren, Ausgabeaufschläge, Rücknahmegebühren, Depotgebühren oder Verwaltungsgebühren: Bei klassischen Vermögensverwaltern, wie Banken oder Investmentfonds, fallen in der Regel jede Menge unnötige Kosten an – manche offen, viele versteckt. Das Problem: Hohe Abgaben machen Renditen (sofern sie überhaupt erzielt werden) in vielen Fällen wieder zunichte. Die Geldanlage: ein Nullsummenspiel. Dazu kommt: Bei vielen Banken zahlen Sparer mittlerweile drauf, wenn sie ihr Guthaben längere Zeit liegen lassen.
Digitale Vermögensverwalter der neuen Generation, sogenannte Robo-Advisor, verfolgen deshalb einen anderen Ansatz – ohne teure Filialen und klammheimliche Rückvergütungen („Kickbacks“). Die Newcomer sind überzeugt: Günstige Produkte und niedrige Gebühren ohne versteckte Kosten tragen nachhaltig zum Erfolg einer Anlage bei. Robo-Advisors legen das Geld ihrer Kunden zu einem Bruchteil der üblichen Kosten einer traditionellen Vermögensverwaltung an. Dank teilautomatisierter Prozesse und einer Fokussierung auf günstige Indexprodukte wie ETFs liegen die Gebühren bei den meisten deutlich unter einem Prozent. Das wäre bei einem Anlagevolumen von 100.000 Euro etwa so viel, wie man für die tägliche Tasse Kaffee ausgibt.
Gebühren laufen schnell auf
Was viele unterschätzen: Solche Gebührenunterschiede summieren sich auf die Dauer zu stattlichen Summen. Bei angelegten 5000 Euro spart man etwa beim Online-Vermögensverwalter Whitebox im Vergleich zu den Gebühren bei einer typischen Bank in 20 Jahren bereits 1439 Euro. Bei einer Summe von 50.000 Euro wächst der Betrag bereits auf 16.385 Euro. Viele Kunden können heutzutage auf Annehmlichkeiten wie die edle Filiale gut verzichten – denn diese berappen sie indirekt höchst selbst.
Trotz vergleichsweise moderater Gebühren bieten Robo-Advisor der jüngsten Generation – jedenfalls die echten Vermögensverwaltern unter ihnen – eine Dienstleistung an, die bislang nur sehr Reichen oder institutionellen Anlegern wie Versicherungen offenstand. Ab wenigen Tausend Euro Anlagevolumen werden hochprofessionelle Portfolios mit neuesten finanzwissenschaftlichen Modellen aufgesetzt. Bei klassischen Vermögensverwaltern ist dagegen meist eine halbe Million, eher mehr, nötig.
Und auch die ersten öffentlich gemachten Renditen lassen aufhorchen: Der auch im einzigen Echtgeldtest des Finanzportals Brokervergleich führende digitale Anbieter Whitebox hat im ersten Jahr am Markt die üblichen Renditen weit geschlagen: Mit einem Plus von fast 20 Prozent in der höchsten Risikoklasse konnte der Online-Vermögensverwalter auch die gesamte europäische Konkurrenz in den Schatten stellen. Selbst in der untersten Risikoklasse (hier dominieren Anleihen) gab es eine Rendite von knapp über fünf Prozent.
Der Schlüssel zur Performance: Portfolios werden bei Bedarf angepasst
Solche Ergebnisse sind möglich, weil Anbieter wie Whitebox nicht nur global und über viele Anlageklassen diversifizieren, sondern Risiken aktiv managen. Daten und Fakten statt Emotionen, lautet die Devise. Bei Whitebox etwa führt ein sogenanntes bewertungsorientiertes Risikomanagement zu einer höheren oder niedriger Gewichtung bestimmter Anlagen. Die Struktur kann bei Bedarf jederzeit angepasst werden. Hier liegt der große Mehrwert, der sich vor allem mittel- und längerfristig in der Performance bemerkbar machen soll und erst dank der erteilten Bafin-Lizenz möglich ist. So profitierten Whitebox-Kunden im zweiten Halbjahr 2016 beispielsweise von einer Absenkung der Anleihequote. Bereits frühzeitig und entgegen vielen anderen Marktteilnehmern hat man zudem die Quote an US-Aktien reduziert.
Whitebox setzt bei der Anlagestrategie auf volle Transparenz: Eine klare und detaillierte Übersicht aller wichtigen Kennzahlen schafft gerade bei jenen Sparern Vertrauen, die bislang nur selten mit dem Thema Geldanlage in Berührung gekommen sind.
Wo wird das Geld genau angelegt? Und warum?
So werden zum Beispiel alle eingeleiteten Schritte, wie eine Umschichtung der Gelder, ausführlich im Rahmen eines Quartalsberichts inklusive Portfoliokommentar erörtert. Daneben kann man sich mit via Tablet, Smartphone oder Desktop-PC einloggen und sämtliche Portfoliobewegungen verfolgen – und das bei Marktdaten nahezu in Echtzeit. Wer sich darüber hinaus noch intensiver mit der genauen Investmentstrategie beschäftigen möchte, dem stehen zusätzlich detaillierte Anzeige- und Analysetools zur Verfügung.
Eine Geldanlage auf diesem Niveau gab es auch vorher schon, das ist keine Erfindung aus dem Jahr 2017. Doch bislang standen solche Instrumente nur einer kleinen Schar von Anlegern zur Verfügung. Und genau dies ist die kleine Revolution der Robo-Advisor: Für jeden ist es nun möglich, sein Geld professionell für sich arbeiten zu lassen. Die Geldanlage wird demokratisiert.