Endgültige Abrechnung mit der Analyse des COT-Reports! - Seite 2
Nach dem ich mich nun also zwei Nächte damit beschäftigt habe, die allgemeingültigen, vermeintlichen Signale objektiv zu bewerten, und auch andere zu finden, die der Report mir seit 2010 hätte womöglich liefern können, wendete ich mich enttäuscht dem systematischen Ansatz zu, da ich mir hier mehr Potential für die Nutzbarkeit erhoffte. Aber auch hier sollte ich bald enttäuscht werden. Sehen Sie selbst.
Folgende Parameter habe ich dafür, anhand möglicherweise, aber nicht nachgewiesener Zusammenhänge zwischen den Veränderungen bestimmt.
- Starke Richtungsveränderung im Open Interest
- Starke Bewegungen entweder in den Shorts oder Longs der Spekulanten
Es gab also aus meiner Sicht nur zwei wichtige Parameter. Da ich davon ausgehe, dass das Open Interest sich nur dann signifikant verändert, wenn es auch signifikante Veränderungen in den Positionen gibt, wird das meine erste Indikation sein. Unterlegt mit einem gleitenden Durchschnitt soll ein Ausbruch das Signal für eine Veränderung liefern. Und ein Ausbruch soll ebenfalls signifikant sein, um Fehlausbrüche auszuschließen. Ich habe fünf solcher Signale seit 2010 identifiziert und schaue mir nun an was die jeweiligen Positionen und der Preis im Zuge dessen gemacht haben.
- Das erste Signal geht mit einem sich verringerten Open Interest einher. Es fällt mit der Bodenbildung im Preis im September 2011 zusammen. Zunächst sind jedoch keine signifikanten Veränderungen in den Positionen zu erkennen. Erst etwas später (Anfang Oktober) stagnieren die Shorts deutlich. Der Preis beginnt nun zu steigen.
- Das zweite Signal ging mit einem sich erhöhten Open Interest einher und zwar in etwa im Februar 2012. Hier steigen jedoch auch die Longs signifikant an. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um einen länger andauernden Umschwung, der mit dem ersten Signal begann = Open Interest fällt bei gleichzeitig fallenden Shorts => Open Interest steigt bei gleichzeitig steigenden Longs. Das zweite Signal für sich alleine, hätte ein Fehlsignal generiert, da der Preis bereits nahe des Hochs notierte. Man hätte also das Glück oder das Können haben sollen, gleich beim ersten Signal die richtige Interpretation zu treffen.
- Das dritte Signal habe ich dann erst im November 2013 identifizieren können. Hier ist das Open Interest stark eingebrochen, bei gleichzeitig steigenden Longs. Der Preis stagnierte, war aber im Zeitpunkt der Signalgebung bereits am Tief angekommen.
- Das vierte Signal war wohl das eindeutigste von allen. Aber das ist ja auch kein Wunder, denn in diesem Zeitraum fiel der Ölpreis wie ein Stein. Das Open Interest fiel, während die Longs fielen und die Shorts stiegen. Der Idealfall sozusagen, denn man aber so kaum mehr vorfindet.
- Das fünfte und letzte Signal geht mit einem erneut steigenden Open Interest einher, hier jedoch bei gleichzeitig steigenden Shorts und Longs. Hier bildet der Preis einen Boden und erholt sich schließlich, als die Shorts kurz darauf einbrechen. Dieses Signal ist ähnlich dem ersten Signal, nur in umgekehrter Folge. Aber auch gleichzeitig ein Beispiel dafür, dass es nicht so wie im ersten Fall mit dem Umschwung ablaufen muss. Definitiv hätte sich das ebenfalls als ein Fehlsignal herausgestellt, denn der Preis bricht kurze Zeit später, ohne jedwede, vorzeitige Signalgebung in den COT-Daten, ein
Fazit zur Analyse des COT-Reports