Emerging Markets
Schwellenländer im Kommen
Das Ende der lockeren Geldpolitik, der Verfall der Rohstoffpreise, Wirtschaftssanktionen und die Abschottungspolitik des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump: Lange kämpften die Börsen der Emerging-Markets mit heftigem Gegenwind. Doch jetzt scheint sich das Blatt zu wenden.
Es geht nach oben in den Emerging Markets. (© photon_photo)
"Noch vor wenigen Monate galten Schwellenländer als die großen Verlierer der politischen Entwicklungen in den USA. Die angekündigte Abschottungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump würde Exportnationen hart treffen, so die Argumentation", schreibt Ulrich Stephan, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank in einem aktuellen Kommentar. Doch die Lage habe sich vor allem für Asiens aufstrebende Volkswirtschaften deutlich entspannt; nicht nur, weil Trump seinen Ankündigungen bisher kaum Taten habe folgen lassen. Die Weltwirtschaft wachse insgesamt stärker als noch zu Jahresbeginn angenommen.
Und so haben seit Jahresbeginn viele Aktien, die an Schwellenländerbörsen notieren, die Entwicklung der etablierten Märkte weit hinter sich gelassen. So legte der MSCI Emerging Markets Asia in diesem Jahr bisher um knapp 15 Prozent zu. Aktienfonds, die in China investieren hatten eine Wertzuwachs von durchschnittlich 15 Prozent, bei Investments am indischen Markt waren es 19 Prozent Plus. Zum Vergleich: Der MSCI World stieg seit Jahresbeginn um etwa fünf Prozent.
Deutsche Bank und Goldman Sachs optimistisch
Und Fachleute prognostizieren weitere Kurssteigerungen: Die Deutsche Bank erwartet, dass sich diese positive Entwicklung in den asiatischen Schwellenländern auf absehbare Zeit fortsetzen könnte.
Der legendäre Investor Jim Rogers, der 1973 gemeinsam mit George Soros den Quantum Fonds gründete, rät Investoren sogar die US-amerikanischen Aktienbörsen zu meiden und neues Geld lieber in Länder
wie Russland und China zu investieren. "China und Russland bauen eine robuste Agrarindustrie auf. Die russische Wirtschaft erholt sich und die Sanktionen haben das Verhältnis zu Asien
gestärkt." Seine besten Investitionen seien in Unternehmen geflossen, die in Schwellenländern gelistet sind.
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Und eine Studie von Goldman Sachs weist darauf hin, dass die US-amerikanischen Börsen ein Allzeithoch nach dem anderen erklimmen und auch in Europa die Hausse gefeiert wird. Die Bewertungen in Schwellenländern seien daher durchschnittlich um 25 Prozent günstiger als in den Industrienationen. Und die Aufwärtsbewegung an mehreren Märkten verstärke den Rückenwind für die Schwellenländer. Allenfalls Brasilien sei wegen eines neuerlichen Korruptionsskandals schwer einzuschätzen.