Deutsche Bank
Machtübernahme durch ausländische Investoren?
Liebe Leser,
steht der Deutschen Bank ein Inhaberkontrollverfahren ins Haus? Wie „Spiegel“ und „Handelsblatt“ berichten, prüft die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Rahmen der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) eine solche Maßnahme, die sich gegen zwei Großaktionäre des Geldhauses richtet. Wir haben uns für Sie angesehen, was an der Sache dran ist.
So lautet der Vorwurf
Laut „Handelsblatt“ haben andere Anteilseigner des DAX-Konzerns den Großaktionären HNA und Katar illegale Absprachen unterstellt. Dabei soll es um Abstimmungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Deutschen Bank gegangen sein.
Speziell wird den Investoren vorgeworfen, dass sie im Zuge des Einstiegs von HNA bei der Deutschen Bank gemeinsame Pläne entworfen hätten, die auf eine Übernahme der Kontrolle der Frankfurter abzielten.
Die chinesische HNA Group hält über den C-Quadrat Special Situations Dedicated Fund 9,90% an der Deutschen Bank und ist damit der derzeit größte Aktionär. Katar besitzt über Paramount Services Holdings und über Supreme Universal Holdings jeweils 3,05% der Anteile an dem Geldhaus, kommt eigenen Angaben zufolge aber auf eine Gesamtbeteiligung von rund 8%.
„Unser Einfluss wird überschätzt“
Im „Spiegel“-Interview wies Alexander Schütz die Vorwürfe nun zurück. Schütz ist C-Quadrat-Geschäftsführer und sitzt damit für HNA im Kontrollgremium der Deutschen Bank.
Der Vorwurf der illegalen Absprache sei „völliger Unsinn“, sagte der Manager. Der chinesische Investor habe nicht vor, seine Anteile an dem DAX-Unternehmen aufzustocken, erklärte Schütz weiter: „Unser Einfluss wird überschätzt.“
Schütz betonte darüber hinaus, dass man das Geldhaus unter CEO John Cryan prinzipiell auf einem guten Weg sehe.
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Ein Beitrag von Rainer Lenzen.