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    Börsen-Zeitung  390  0 Kommentare Noch nicht das letzte Wort, Kommentar zu Airbus von Gesche Wüpper

    Frankfurt (ots) - Es war ein mitternächtlicher Paukenschlag, mit
    dem Airbus und Bombardier die Luftfahrtindustrie in Aufruhr
    versetzten. Der europäische Flugzeugbauer kündigte an, er werde eine
    Mehrheitsbeteiligung an dem C-Series-Programm der Kanadier
    übernehmen. Ohne einen Cent zahlen zu müssen, erhält er so Zugriff
    auf eine komplett neue, moderne, treibstoffeffiziente
    Technologieplattform. Airbus kann sich dafür bei ihrem Rivalen Boeing
    und der US-Regierung bedanken, denn ohne ihre Drohung, in die USA
    importierte C-Series-Modelle mit Strafzöllen von 300 Prozent zu
    belegen, wäre die Partnerschaft mit Bombardier sicher nicht in einer
    solchen Rekordzeit zustande gekommen.

    Boeing hat sich in ihrer Position zu sicher gefühlt, als sie
    klagte, der kanadische Hersteller verkaufe sein Modell wegen
    ungerechter Subventionen deutlich unter dem üblichen Preis, nachdem
    die US-Airline Delta 75 Maschinen der C-Series bestellte. Dabei ist
    der US-Flugzeugbauer in dem Segment von Flugzeugen mit Platz für 100
    bis 140 Passagiere gar nicht selber tätig. Durch den Einstieg von
    Airbus kann Bombardier nun die Argumente von Boeing ad absurdum
    führen. Denn sie kann die Strafzölle umgehen und sich in den USA
    dadurch legitimieren, dass sie in Alabama, einem Schlüsselstaat für
    die Republikaner, durch die nun von Airbus dort geplante
    Endfertigungslinie für die C-Series für neue Arbeitsplätze sorgt.
    Gleichzeitig dürfte die Unterstützung durch Airbus bisher zögerliche
    Airlines überzeugen, die C-Series zu bestellen.

    Der europäische Flugzeugbauer wiederum sichert sich nicht nur zum
    Nulltarif ein hochmodernes, zertifiziertes Flugzeug, sondern er
    schlägt auch seinem Erzrivalen Boeing ein Schnippchen und verkündet
    mitten in der Negativberichterstattung über Korruptionsermittlungen
    eine positive Nachricht. Er kann sich zudem künftig auf die größeren
    Jets der A320-Familie konzentrieren und die kleinste Variante, den
    A319, fallenlassen. Seit 2012 hat Airbus keine Maschine mehr davon
    gekauft.

    Die Partnerschaft Airbus und Bombardier könnte jedoch noch viel
    weitreichendere Folgen haben. Sie könnte den Anstoß für weitere
    Annäherungen geben. Immerhin hegen auch China und Russland Ambitionen
    im Markt für Mittelstreckenjets, während Embraer, Bombardier, ATR und
    Mitsubishi bei Regionaljets miteinander konkurrieren. Nach Ansicht
    einiger Experten sind das zu viele Anbieter. Das letzte Wort von
    Boeing dürfte deshalb noch nicht gesprochen sein. Eine Annäherung mit
    Embraer ist nicht ausgeschlossen.

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