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     2460  0 Kommentare Sparpolitik bei Arzneimitteln - Wachstumsschub für Nachahmer?

    Aspirin oder ASS, Panadol oder Paracetamol: Ist das Patent für einen Arzneimittel-Wirkstoff erloschen, bekommen Markenprodukte Konkurrenz durch so genannte Generika. Das sind Präparate mit demselben Wirkstoff und vergleichbarer therapeutischer Wirksamkeit, die in der Regel zu einem deutlich günstigeren Preis angeboten werden. Aufgrund der Kostenproblematik im Gesundheitswesen rechnen Experten in den kommenden Jahren mit einem Wachstumsschub auf dem Generika-Markt. Zwei Emittenten haben zu diesem Thema eigene Indizes entwickelt.

    Man stelle sich vor: Volkswagen senkt hierzulande drastisch die Preise für die meisten der vom Konzern angebotenen Produkte. Einen neuen Golf GT 1,4 TSI gäbe es schon für 17.000 Euro statt für den bisherigen Listenpreis von 22.700 Euro, den Passat Variant Sportsline als Diesel mit 103 kW für schlappe 21.000 Euro statt für 29.500 Euro. Auch die anderen Anbieter ziehen mit: Preissenkungen von in der Spitze 50 Prozent gäbe es auch bei BMW, Mercedes, Toyota und Co. Kaum vorstellbar?

    Nichts ist unmöglich – zumindest in einem anderen Wirtschaftszweig! Denn in einer Branche ist es in diesem Sommer in Deutschland tatsächlich genau zu einem solchen Szenario gekommen. Auf dem hiesigen Markt für pharmazeutische Generika sind die Preise regerecht gepurzelt – bei hunderten von Produkten.

    Zugegeben: Kraftfahrzeuge sind keine Pillen, und die Automobilbranche ist nicht so kurios gespalten wie die der Arzneimittel. In letzterer gibt es auf der einen Seite die klassischen Pharmaunternehmen wie Bayer, GlaxoSmithKline, Roche oder Pfizer, die Forschung betreiben und sich ihre Laborarbeit durch Patente vor Nachahmern schützen lassen. Die Schutzrechte für Wirkstoffe gelten maximal 20 Jahre lang. Diese zeitlich begrenzten Exklusivrechte sind der Lohn für die Forschungsarbeit, die sich in diesem Zeitraum für die Hersteller im wahrsten Sinne bezahlt macht, und somit ein Anreiz für weitere Innovationen. Allerdings ist ein Teil der Schutzfrist meist schon verstrichen, bevor der Wirkstoff in einem marktfähigen Produkt in den Handel kommt.

    Andere Firmen wie Stada, Ratiopharm oder Sandoz und Hexal (Töchter des schweizerischen Novartis-Konzerns) haben sich auf die Herstellung von Medikamenten spezialisiert, deren Wirkstoffe nicht mehr durch Patente geschützt sind. Weil sie selbst keine Ausgaben für Forschung haben, können sie ihre Produkte in der Regel deutlich günstiger anbieten. Solche Nachahmerprodukte werden als Generika bezeichnet und unterscheiden sich vom Originalprodukt höchstens im Herstellungsvorgang und den eingesetzten Konservierungs- oder Farbstoffen. Denn Voraussetzung für die Zulassung von Generika ist deren therapeutische Gleichwertigkeit. Rund 50 bis 60 Generika-Unternehmen sind nach Angaben des Deutschen Generikaverbandes allein hierzulande in diesem Wirtschaftsfeld aktiv.
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