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     13516  0 Kommentare Droht ein echter Hammer?

    Die Gerüchte werden lauter. Ist da tatsächlich etwas dran?

    Wird der Stichtag für die Abgeltungsteuer bereits vorgezogen? Ist so eine Vorgehensweise überhaupt realistisch? Wären Sie auf so eine Situation vorbereitet?


    Bisherige Situation

    Die geplante Abgeltungsteuer sieht in den bisherigen Entwürfen vor, dass alle Erträge ab dem 01. Januar 2009 pauschal mit 25% zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag besteuert werden sollen. Diese Besteuerung soll für alle Dividenden, Zinsen und realisierte Kursgewinne gelten. Die Spekulationsfrist, bei der bisher Kursgewinne nach einer Haltedauer von mindestens 12 Monaten steuerfrei bleiben, soll entfallen. Alle Papiere, die vor dem 01. Januar 2009 gekauft werden, sollen von dieser neuen Regelung ausgenommen sein.


    Luxemburger Spezialfonds sorgen für Unruhe

    Den Stein ins Rollen für die neuen Überlegungen und Gerüchte brachten die so genannten "Millionärsfonds" in Luxemburg. Vermögende deutsche Anleger könnten damit der Abgeltungsteuer ganz entgehen. Sie gründen einfach noch vor 2009 einen "Spezialfonds" in Luxemburg und können anschließend unbehelligt ihre Einzeltitel (innerhalb des Fonds) zeitlich unbegrenzt mit Gewinn verkaufen. Der deutsche Gesetzgeber scheint jedoch für diesen Fall bereits an einer Ausnahmeregel zu arbeiten. Es gibt zu diesem Thema bereits einen Vorschlag, diese Privatfonds von der umfassenden Bestandsgarantie auszunehmen. Aus unserer Sicht bestehen jedoch gegen diese isolierte Ausnahme für diese Luxemburger "Millionärsfonds" erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken. Auch sollte diese Ausnahmeregelung nicht auf die Akzeptanz der europäischen Behörden treffen und evtl. später wieder gekippt werden. Eine verfassungsrechtlich bedenkliche Ausnahme könnte jedoch durch eine "einfache" und ungleich härtere Lösung ersetzt werden: Man verlegt den Stichtag für die Abgeltungsteuer für alle Wertpapiere einfach pauschal nach vorne.


    Warnende Stimmen sind deutlich zu vernehmen

    In den letzten Tagen haben wir verstärkt Gerüchte aus mehreren Quellen - gewöhnlicherweise gut informierte Kreise - gehört, dass der Stichtag der geplanten Abgeltungsteuer evtl. deutlich (bisher ist der 01. Januar 2009 geplant) nach vorne verlegt werden soll! Im Gespräch sollen angeblich ein Termin Anfang November 2007 bzw. jetzt sogar ein Termin Ende Oktober 2007 sein, ab dem dann bereits grundsätzlich alle Erträge unter die neue Regelung fallen sollen. Dies würde für Anleger konkret bedeuten, dass bereits für Wertpapiere, die ab Ende der nächsten Woche oder Anfang November gekauft werden, alle Kursgewinne - gleich nach welcher Haltedauer - unter die pauschale Besteuerung von 25% fallen würden.

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    Thomas Grüner
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    Thomas Grüner ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung „Grüner Fisher Investments“ mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Fisher Investments arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen. Weitere Informationen unter: www.gruener-fisher.de. Bitte beachten Sie den dort hinterlegten Disclaimer sowie die Nutzungsbedingungen.

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    Verfasst von Thomas Grüner
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