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     1179  0 Kommentare Schwarze Zahlen in schweren Zeiten

    Unser Altfavorit Ifco Systems (NL0000268456) ist während des Crashs an den Börsen massiv unter die Räder gekommen. Aktuell kosten die Anteilscheine 2,70 Euro. Im April markierte die Aktie ihr Tief mit 1,60 Euro. Anfang 2007 betrug der Aktienpreis zwölf Euro. Angesichts der Kursentwicklung würden negative Nachrichten nicht überraschen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Während zahlreichen Unternehmen die Umsätze einbrechen und Profite wie Schnee in der Sonne schmilzen, überzeugt der Logistiker mit Wachstum und angesichts der Rezession mit guten Margen. Bereits in den ersten drei Monaten war das Unternehmen erfolgreich unterwegs. Der Umsatz kletterte moderat auf rund 170 Millionen Dollar. Das EBITDA hingegeben expandierte um 8,5 Prozent auf 24,2 Millionen Dollar und das EBIT um satte 28,1 Prozent auf knapp 15 Millionen Dollar. Die Margen von jeweils 14,2 und 8,7 Prozent können sich sehen lassen.

    Wie uns Vorstandschef Karl Pohler im Hintergrundgespräch mitteilt, sollte sich der positive Trend aus dem ersten Quartal weiter fortsetzen. Der CEO erwartet im Gesamtjahr ein Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich. Die EBITDA und EBIT-Marge aus den ersten drei Monaten dürfte in etwa auch im Gesamtjahr gehalten werden. Somit dürfte die Firma in 2009 etwa mehr als 750 Millionen Dollar umsetzen und ein EBITDA von jenseits der 110 Millionen Dollar einfahren. Das EBIT erwarten wir bei über 65 Millionen Dollar. Das Zinsergebnis wird durch einen Einmaleffekt für die Refinanzierung in Höhe von zehn bis 15 Millionen Dollar in diesem Jahr einmalig belastet. Trotz des Sondereffekts kündigt CFO Michael W. Nimtsch, der ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hat, ein „deutlich“ positives Nettoergebnis an. Die Investitionen beziffert Nimtsch auf circa 55 Millionen Dollar. Trotz dieser Ausgaben, soll der Free Cashflow am Jahresende positiv ausfallen. Angesichts der guten Cashflows ist die Nettoverschuldung, die sich laut dem CFO auf nahezu 300 Millionen Dollar beläuft, gerade noch akzeptabel. Ifco hat sich jüngst über eine Anleihe im Volumen von 200 Millionen Euro refinanziert. „Wir sind damit solide durchfinanziert“, sagt der CFO. Die Fälligkeit des Bonds erfolgt im Jahr 2016. Die freie Liquidität beträgt aktuell rund 100 Millionen Dollar.

    Dass der Konzern auch in schweren Zeiten wachsen kann und zudem ansehnliche Margen erzielt, liegt in erster Linie am margenstarken RPC-Geschäft, mit Fokus auf Obst- und Gemüse Mehrwegbehälter. „Dieses Geschäft ist relativ resistent gegen die Konjunktur“, sagt Pohler. Das Volumen ist sowohl in den USA als auch in Europa hoch. Dem Vernehmen nach läuft die Einheit vor allem in europäischen Gefilden sehr gut. Etwas träge ist die Entwicklung des neuartigen Getränke-Tray-System. Mit dieser Lösung will Pohler im Getränkemarkt mitmischen. „Wir wollen mit unserer Lösung einen Industrie-Standard setzen. Die Resonanz ist positiv“. Der Durchbruch ist noch nicht erfolgt. Bisher laufen verschiedene Tests mit namhaften Einzelhandelsketten. In den nächsten Monaten könnte es an dieser Stelle positive Nachrichten geben und Ifco entsprechende Kunden gewinnen. Zudem sollen in Zukunft verstärkt Mehrwergverpackungen für Fleisch oder Eier angeboten werden, um das Geschäft auf eine breitere Basis zu stellen. Die margenschwächere Einheit des Paletten-Management leidet hingegen unter der Wirtschaftsleistung in den USA. „Inzwischen erkennen wir aber eine Stabilisierung und eine gewisse Entspannung. Ich erwarte ein Anziehen in Q3 und in Q4 wieder Wachstum“. Als Folge der Überkapazitäten ist der Preisdruck hoch. „Wir sind selbst sehr aggressiv im Markt, um Marktanteile zu gewinnen. Bei einer Erholung sollte sich diese Strategie für uns auszahlen“, erklärt der Firmenchef.

    Die 54,2 Millionen Aktien repräsentieren einen Börsenwert von lediglich 146 Millionen Euro. Das entspricht in etwa dem zweifachen EBITDA. Für ein wachsendes Unternehmen mit Potenzial auf zweistellige Margen ist die Bewertung viel zu gering. Auch vor dem Hintergrund der Nettoverschuldung ist das Papier günstig. Wir raten wegen der Marktenge des Titels limitiert zum Kauf.

    Viele Grüße

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    Verfasst von 2TradeCentre
    Schwarze Zahlen in schweren Zeiten Unser Altfavorit Ifco Systems (NL0000268456) ist während des Crashs an den Börsen massiv unter die Räder gekommen. Aktuell kosten die Anteilscheine 2,70 Euro. Im April markierte die Aktie ihr Tief mit 1,60 Euro. Anfang 2007 betrug der Aktienpreis …