Griechenland
Für eine Überraschung gut
Um Griechenland ist es ruhig geworden. Zu ruhig, findet Christos Arbaras von der Münchner Anodos Asset Management AG. Wie der Case für griechische Aktien aussieht, worauf es bei der Titelauswahl ankommt und welchen Mehrwert der HELLAS Opportunities Fund bieten kann.
Griechenland schöpft neue Hoffnung bei der Überwindung der Schuldenkrise. Die mit der Auszahlung von Hilfsgeldern verbundenen harten Reformauflagen der Gläubiger wirkten lange Zeit wie ein Bremsklotz für die griechische Wirtschaft. Schon seit einiger Zeit mehren sich die Anzeichen, dass Griechenland die Abwärtsspirale hinter sich lassen kann. Die Wirtschaft fast langsam wieder Tritt. Der IWF erwartet für das Gesamtjahr 2017 ein wirtschaftliches Plus von 2,2 Prozent. Für 2018 rechnen das Finanzministerium und die Notenbank in Athen mit einem Wachstum von 2,4 Prozent. Insgesamt hat sich das Makroumfeld, welches bislang ein Hemmschuh für einen Durchbruch am griechischen Aktienmarkt gewesen ist, deutlich verbessert. Das spiegelt sich auch an der Athener Börse wider. Von Oktober 2016 bis November 2017 legte das Börsenbarometer Athex um 30 Prozent zu.
Unterstützend wirkten die Reformen in Griechenland. Die Fortschritte bei deren Umsetzung führt dazu, dass bis Ende 2017 die internationalen Kontrollen der Gläubiger beendet sein sollen. Die Euro-Staaten haben sogar in Aussicht gestellt, nach dem Ablauf des dritten Hilfspakets im Herbst 2018 über Schuldenerleichterungen nachzudenken.
Auch am Rentenmarkt entspannt sich die Lage. Die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen liegt mit etwa 5 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn des ersten Hilfsprogramms im Jahr 2010. Und für die kommenden Monate plant die griechische Regierung weitere Anleiheemissionen.
Wie groß das Potential des griechischen Aktienmarktes ist, zeigt sich daran, dass das Minus seit der Finanzkrise immer noch bei ca. 85 Prozent liegt. Fundamental waren viele griechische Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich und hätten höhere Börsenbewertungen verdient gehabt. Es gilt, diese Perlen im griechischen Aktienmarkt mit einem aktiven Managementansatz zu identifizieren. Im HELLAS Opportunities Fund werden gezielt solche Unternehmen ausgewählt, die sich in der Krise behaupten und attraktive Ergebnisse erzielen konnten, sei es durch im Wettbewerb überlegende Geschäftsstrategien, Kostensenkungen oder einen hohen Auslandsanteil an den Umsätzen. Diese Unternehmen stehen auch jetzt gut da, und sie sind für die Zukunft gut positioniert. Dazu zählen Titel wie zum Beispiel FF Group und Fourlis im Konsumbereich oder der Metallhersteller Viohalco.
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Natürlich bleiben auch Risiken und damit die Volatilität am griechischen Aktienmarkt. Daher ist es derzeit wichtig, einen aktiven, aber defensiven Ansatz zu fahren. So sind Bankaktien aktuell im HELLAS Opportunities Fund untergewichtet. Er folgt spiegelbildlich seinem bereits seit 1992 aufgelegten Schwesterfonds Alpha Trust Hellenic Equity Fund. Dieser erzielte per Ende September in den letzten 10 Jahren eine jährliche Outperformance von gut 9 Prozent gegenüber dem Athex General Total Return Index.